Hamburg. Mit einem neuen Innenstadtkonzept will Hamburg künftig das Zusammenwachsen von HafenCity, Speicherstadt und Innenstadt besser koordinieren. Am Dienstagabend stellte Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD) die mehr als 150 Seiten umfassende Broschüre vor.

Schlüsselaufgabe des Konzepts ist die Erweiterung der heutigen City rund um Rathaus, Mönckebergstraße und Großneumarkt durch den neuen Vorzeigestadtteil am Wasser. Um rund 40Prozent wird die Innenstadt durch die HafenCity mit neuen Einkaufsflächen, Wohn- und Bürogebäuden erweitert. Das Konzept soll dabei für die Stadtplaner eine Art obere Leitlinie darstellen. „Mit einer Vielzahl von Maßnahmen wollen wir die Innenstadt langfristig stärken“, sagte Blankau.

In weiten Teilen liest sich der Text allerdings sehr vage, lange Rückblicke in die Stadtgeschichte werden dort dargestellt und oft eher Wünsche als konkrete Ziele formuliert. „Was war, was ist, was sein könnte“ – so in etwa ließe sich das Konzept zusammenfassen, an dem die Planer nun schon seit 2010 arbeiten.

Doch gelegentlich blitzen in dem reich bebilderten Heft auch einige konkrete Forderungen auf: „Oberste Leitlinie“ bleibt, dass die gewohnte Stadtsilhouette aus den Türmen von Kirchen und Rathaus nicht verändert werden darf. Mit anderen Worten: Auch in Zukunft sollen keine großen Wolkenkratzer das Bild verstellen dürfen.

Erklärtes Ziel des Konzepts ist auch die Förderung des innerstädtischen Wohnens. Tatsächlich leben heute in der Innenstadt mit den Stadtteilen Alt- und Neustadt nur noch rund 15.000Menschen. In der künftigen Innenstadt mit der HafenCity soll sich die Zahl der Einwohner nun in den nächsten Jahren auf rund 30.000 Menschen verdoppeln. Als große Trennlinie zwischen HafenCity, Speicherstadt und der heutigen Innenstadt wird in dem Papier die sechsspurige Willy-Brandt-Straße (früher Ost-West-Straße) gesehen. Sie soll zu einer Art Boulevard mit großen Bäumen, mehr Geschäften und breiten Fuß- und Radwegen verwandelt werden.

Auch alte Wegeverbindungen und bisher „vernachlässigte“ Plätze sollen in Zukunft wieder attraktiver gestaltet werden, heißt es in dem Papier weiter. Ziel ist zudem, den Autoverkehr in der Innenstadt zu reduzieren, Parkplätze und Parkhäuser durch Tiefgaragen zu ersetzen. Allerdings müssten bei all diesen Maßnahmen „verkehrliche Belange“ berücksichtigt werden.