Hamburg. Zur Finanzierung des Schulneubaus in Hamburg will die Stadt bestehende Schulflächen verkaufen, um dort Wohnungen zu errichten. Betroffen sind häufig gerade hoch verdichtete Stadtteile. Elternvertreter, CDU, Grüne und Linke kritisieren die Beeinträchtigungen für die Schüler und monieren die eher zögerliche Informationspolitik.

In der Eilbeker Grundschule Richardstraße erfuhren die Elternvertreter per Zufall durch die Lektüre des neuen Wohnungsbauprogramms, dass die 2000 Quadratmeter große Wiese ihres Schulhofs nach Behördenmeinung 30 neue Wohnungen verkraften kann. Zuvor hatten Eltern, Schulleitung und Behörden ein Jahr lang den Schulneubau geplant, ohne dass die Behördenvertreter den Wohnungsbau angesprochen hätten, kritisieren die Elternvertreter. Finanz- und Schulbehörde äußerten sich nicht dazu. Auch die Altonaer Stadtteilschule Am Hafen (Königstraße) soll verkleinert werden, um Platz für bis zu 400 neue Wohnungen zu gewinnen. An der Carsten-Rehder-Schule in Altona und an der Geschwister-Scholl-Schule in Osdorf sind ebenfalls potenzielle Verkaufsflächen ausgemacht worden. Die Kurt-Tucholsky-Schule an der Kieler Straße soll für den Wohnungsbau in Altonas Neue Mitte verlagert werden, und in Steilshoop wird neben dem neu zu bauenden Bildungszentrum ebenfalls Wohnungsbau auf städtischen Flächen geplant.