Alster-Anwohner beklagen Schäden. Angeblich zu wenig Auflagen für Bauherren

Hamburg. Das ehrgeizige Wohnungsbauprogramm des Senats besorgt Anwohner in Eppendorf und Alsterdorf. Sie werfen den Behörden vor, beim Erteilen von Baugenehmigungen oft ein Auge zuzudrücken und den Bauherren teure Auflagen zum Schutz von benachbarten Altbauten zu ersparen. In den alsternah gelegenen Stadtteilen, deren Böden als sensibel und risikobehaftet gelten, sollen bei mindestens drei Neubauprojekten sogenannte wasserrechtliche Belange nur unzureichend oder gar nicht berücksichtigt worden sein. Die Folgen auf den Nachbargrundstücken sind laut Kritikern Rohrbrüche, Risse in Häuserfassaden, Kellerwänden und an einer Brücke, ein schiefes Haus und ein abgesackter Gartenpool.

Um die Baugruben trocken zu halten, war über einen langen Zeitraum das Grundwasser abgesenkt worden. „Das verändert die Beschaffenheit des Untergrunds“, sagt der frühere Bauunternehmer Jonny Kahl, in dessen Nachbarschaft eines der umstrittenen Baugrundstücke liegt. „Wasser wirkt wie ein Polster. Wird es entzogen, fällt der Boden in sich zusammen.“

Die Behörde für Stadtentwicklung bestreitet die Vorwürfe: Grundwasser, Baugrund und Gebäudebestand seien durch die Absenkungsmaßnahmen zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt worden.