Hamburg. Die Hamburger Flussschifferkirche ist wieder heil. Bei Sonnenschein und ruhiger See wurde das einzigartige Gotteshaus am Freitag von der Werft über die Elbe geschleppt. Nach der zwei Monate dauernden Reparatur hat die Flussschifferkirche wieder an ihrem alten Liegeplatz an der historischen Speicherstadt festgemacht. Der erste Gottesdienst findet am Sonntag um 15 Uhr statt.

Eigentlich sollte der Werftaufenthalt für den ehemaligen Weser-Küstenleichter nur Routine sein. Alle fünf Jahre verlangt die Hafenbehörde HPA eine „Schwimmfähigkeitsbescheinigung“, eine Art TÜV für das schwimmende Gotteshaus. Doch in diesem Jahr gab es auf der Hamburger M.A. Flint-Werft eine böse Überraschung: Von außen kaum sichtbar hatte das mehr als 100 Jahre alte Schiff im Inneren erhebliche Schäden. Die lange geplanten Aktivitäten beim Hafengeburtstag sowie Taufen und Trauungen mussten abgesagt werden.

Im Heckbereich war im Lauf der Jahrzehnte Wasser zwischen die Stahlbleche gelangt und ließ diese langsam, aber sicher verrosten. Rund eine Tonne Stahl musste im Innern verarbeitet und zusammengeschweißt werden.

Die Kosten für die Reparatur inklusive Umbau und Renovierung des zugehörigen Schwimmpontons schnellten von geplanten 80.000 Euro damit auf über 110.000 Euro in die Höhe. Trotz der Zuschüsse vom Kirchenkreis Hamburg-Ost muss der Verein für einen Großteil selbst aufkommen. Derzeit sammelt der Förderverein eifrig Spenden.