Auf fast 20 Kilometer Länge standen Autos vor dem teilgesperrten Elbtunnel in Richtung Süden. CDU kritisiert Baustellenmanagement des Senats

Hamburg. Im Dauerregen im Dauerstau – viele Autofahrer hätten sich gewiss einen besseren Start in die Arbeitswoche vorstellen können. Doch das Chaos kam am Montagmorgen keineswegs aus heiterem Himmel: Nicht nur am Elbtunnel, sondern praktisch im gesamten Hamburger Westen brach der Verkehr zeitweise zusammen.

Im morgendlichen Berufsverkehr stauten sich die Autos vor dem Elbtunnel in Richtung Süden schon ab Quickborn auf einer Länge von 16 Kilometern. Nicht viel besser sah es auf der A7 in Richtung Norden aus. Hier herrschte Stillstand bereits ab Fleestedt. Noch am frühen Nachmittag zog sich der Stau ab Volkspark in Richtung Süden auf einer Länge von sechs Kilometern. Grund für den Verkehrsinfarkt: Die Elbtunnel-Röhren drei und vier waren bereits am Wochenende wegen Sanierungsarbeiten gesperrt worden. In beide Richtungen stehen deshalb jeweils nur zwei Fahrspuren zur Verfügung. Zahlreiche Autofahrer versuchten, dem Stau auf innerstädtischen Routen auszuweichen, in der irrigen Annahme, so schneller ans Ziel zu gelangen. Doch auch zahlreiche Straßen im Hamburger Westen waren verstopft. Neben den Großbaustellen im Stadtgebiet und dem Rückstau durch die Verkehrslage auf der A7 wurde der Verkehr durch Straßensperrungen im Zuge der Aufräumarbeiten nach dem Hafengeburtstag behindert. So ging ab Altona Rathaus in Richtung City nichts mehr. Königstraße, Reeperbahn, Feldstraße – alles dicht. Auch an der Amsinckstraße ging es nur im Schneckentempo voran.

Bis 4. Juni werden die Nerven der Autofahrer durch die Situation am Elbtunnel auf die Probe gestellt. „Vor dem Pfingstwochenende sollen die Arbeiten beendet sein, über Pfingsten dann alle Röhren geöffnet werden“, sagte Susanne Meinecke, Sprecherin der Wirtschaftsbehörde. Der Abschluss der dritten und letzten Bauphase ist rechtzeitig zu Beginn der Sommerferien geplant. Unterdessen wirft der CDU-Wirtschaftsrat dem SPD-Senat ein Baustellenmanagement ohne Augenmaß vor. Zeitgleich werde neben den Arbeiten im Elbtunnel die Langenfelder Brücke zwischen Volkspark und Stellingen erneuert und die A-7-Brücke bei Heimfeld saniert. „Wollte man die Stadt verkehrstechnisch lahmlegen, hätte man es kaum besser machen können. Eine Reduktion der Fahrbahnen der Hauptverkehrsader um die Hälfte mag in kleineren Städten wie Kiel oder Osnabrück möglich sein – in einer Wirtschaftsmetropole die den größten deutschen Hafen beherbergt muss eine solche Maßnahme zum Verkehrschaos führen“, sagte der Landesvorsitzende des CDU-Wirtschaftsrates, Jörg F. Debatin.