Wasser soweit das Auge reicht: Die Besucher des 825. Hamburger Hafengeburtstags harren trotz schlechten Wetters aus. Am zweiten Tag des Fests sehen sie schunkelnde Schlepper und imposante Ozeanriesen.

Hamburg. Es war ein Tanz in Zeitlupe: Langsam schwenkten die bis zu 5000 PS starken Schlepper im Hamburger Hafen am Sonnabend immer wieder von der einen auf die andere Seite. Bis auf wenige Meter kamen sie beim Schlepperballett an die nur spärlich gefüllten Landungsbrücken heran. Nass spritzen konnten sie die Besucher diesmal aber nicht, denn auch am zweiten Tag des 825. Hafengeburtstags regnete es fast pausenlos und nass waren die meisten schon.

Zu Beginn des Festtags hatte ein Hamburger Wahrzeichen seinen angestammten Platz zeitweise verlassen: Die „Cap San Diego“, der bei Touristen beliebte Museumsfrachter, ging auf eine mehrstündige Rundfahrt. Nach seiner Rückkehr wurde das Schiff zur „Cap San Disco“ mit Musik auf vier Ebenen umgemodelt.

Getanzt und gefeiert wurde auch auf der Kehrwiederspitze. Dort präsentierte sich Partnerland Argentinien. Tanz-Fans holten sich Tipps von den Tango-Weltmeistern Maximiliano Cristiani und Jésica Arfenoni und konnten Asado-Grillfleisch und Mate-Tee probieren. Ein Feuerwerk sollte das Programm am späten Abend abrunden. Gleich sieben Kreuzfahrtschiffe wurden dazu im Hafen erwartet.

Doch es gab auch Misstöne: Bei der Parade der Traditions- und Museumsschiffe protestierten Verfechter der alten Boote mit Signaltönen und Bannern. Mit der Aktion wollten sie darauf aufmerksam machen, dass die Schiffe im Juli 2015 ihre Fahrerlaubnisse verlieren, sollte keine neue gesetzliche Regelung gefunden werden. Der Naturschutzbund (Nabu) teilte zudem mit, er habe während des Hafengeburtstags „bedenklich hohe Konzentrationen an Schadstoffen in der Luft“ gemessen.

Am Nachmittag wurden live die Zwischenstände der Fußball-Bundesliga durchgesagt. Der Hamburger SV zitterte um den Klassenverbleib. Die Besucher nahmen die Ergebnisse aber schulterzuckend hin – lauten Jubel gab es auch nach Schlusspfiff nicht, obwohl sich der HSV in die Relegation rettete. An den Musik-Bühnen war wegen des schlechten Wetters kaum Betrieb. Vor allem jüngere Gäste warteten bereits auf Sonntag: Dann soll das Trio Elaiza am Hafen auftreten – einen Tag, nachdem es Deutschland beim Eurovision Song Contest in Kopenhagen vertritt.

Der Hafengeburtstag wurde am Freitag eröffnet und dauert bis Sonntag - eine Million Besucher sowie mehr als 300 Schiffe wurden erwartet. Die Veranstalter hielten trotz des Regens an dieser Prognose fest.