Der Neubau-Boom hat Lokstedt von einem überalternden zu einem deutlich verjüngten Stadtteil gemacht. Das sagt Hansjürgen Rhein, 73, voller Stolz. Er ist seit vielen Jahren aktiv im Bürgerhaus an der Sottorffallee. Die Schattenseite vom citynahen Leben mit reichlich Grün ist jedoch ein Trend zu überhöhten Kauf- und Mietpreisen für Wohnungen und Häuser. Das macht Jüngeren den Umzug hierhin schwerer. Rhein bedauert das. Der pensionierte Verwaltungsjurist hofft, dass die Mietpreisbremse wirkt, die die Bundesregierung plant. In der Grelckstraße fand ein Neubau in bester Lage erst wenige Mieter – die Preise sind zu hoch. Rhein sagt nüchtern: „Ich könnte mir heute mein eigenes Haus nicht mehr leisten.“

Nach der „Katastrophe“ mit dem Siemersplatz, wo Neu-Bebauung und Busbeschleunigung nicht geglückt sind, soll auf dem Gelände des Deutschen Roten Kreuzes am Behrmannplatz ein neues Zentrum entstehen. Obwohl der Verkauf des DRK-Geländes scheiterte, hat Rhein die Hoffnung nicht aufgegeben, dass dort eine Art moderne Markthalle mit Läden, Kita und Wohnungen entsteht.