Als Jörg Petersen von der Geschichtswerkstatt Eimsbüttel von der alten und der neuen Kaserne an der Bundesallee zu erzählen beginnt, leuchten seine Augen. „Geschichte ist Freude am Entdecken und Freude daran, das Vergangene vor dem Vergessen zu bewahren“, sagt er. Es gehe darum, die „große“ Geschichte an Orten des eigenen Stadtteils nachvollziehen zu können. So dienten die Kasernen an der Bundesstraße der Armee des Kaiserreichs genauso als Heimstatt wie den Polizeikräften, die in den Altonaer Blutsonntag verwickelt waren und später im Zweiten Weltkrieg eingesetzt wurden. Die Geschichtswerkstätten, die in den vergangenen Jahren unter der Kürzung ihrer ohnehin knappen finanziellen Mittel gelitten haben, helfen aber auch bei aktuellen Projekten mit Foto- und Archivmaterial. Bei der Neugestaltung der Osterstraße beispielsweise stehen sie den Stadtplanern mit Rat bei. Petersen fordert von der Politik, sie dürfe sich nicht nur um Hochkultur kümmern. In einer globalen Welt wächst das Bedürfnis, sich mit dem Ort zu identifizieren, an dem sie leben. „Das geht auch über Geschichte.“