Jahrelange Klagen

10. April: „So fährt die neue U-Bahn. Von Bramfeld quer durch die Stadt bis nach Osdorf – das Projekt könnte bis zu 3,8 Milliarden Euro kosten“

All jene, die sich an dieser Stelle so vehement für die Stadtbahn aussprechen, wohnen wahrscheinlich nicht an einer der möglichen Trassen, sondern an einer gemütlichen Vorort-Straße. Kein Mensch möchte das hässliche Gewirr von Oberleitungen plus Elektrosmog vorm Wohnzimmerfenster haben. Der damalige Protest der Winterhuder war nur ein kleiner Vorgeschmack darauf, was die Stadtbahn-Planer erwarten würde: jahrelange Klagen.

Christina Rückert

Völlig unverständlich

Die Pläne der SPD und der Hochbahn einer neuen U-Bahn sind unseriös und nicht bezahlbar. Aufgrund der nicht möglichen Finanzierung wird das Projekt eines dringend erforderlichen Ausbaus des schienengebundenen Nahverkehrs auf den St. Nimmerleinstag verschoben und der Ausbau des Bussystems weiter vorangetrieben. Dabei ist schon heute abzusehen, dass dessen Leistung nicht ausreicht, da hilft auch das Millionen verschlingende Busbeschleunigungsprogramm nicht. Völlig unverständlich bleibt, wieso der SPD-Senat sich dem zukunftsweisenden Projekt einer Stadtbahn verschließt.

Helmut Jung

Sinnvolle Stadtbahn

Wäre dieser Bericht am 1. April erschienen hätte ich ihn als Aprilscherz gewertet. Aber so redet Hamburg tatsächlich über eine neue U-Bahn für 3,8 Milliarden Euro. Woher soll das Geld kommen bei der angespannten finanziellen Lage? Und aus den 3,8 Milliarden werden doch sowieso 5 Milliarden. Wirklich sinnvoll ist nur die Realisierung der diskutierten Stadtbahn.

Frank Possel

Schnellere Taktung

Wenn die Taktung der Zugfolge in den Verkehrsspitzenzeiten generell auf zwei bis drei Minuten reduziert würde, könnten viel mehr Menschen über die bereits existierenden Verkehrsrouten auf der Nord-Süd-Achse Richtung Zentrum bewegt werden. Dies würde jedoch die kurzfristige Investition in Züge und in zusätzliches Personal bedingen. Insbesondere eine solche Personalaufstockung ist für den heutigen Senat ein rotes Tuch. Für uns als Nutzer des öffentlichen Personennahverkehr bleibt damit nur ein Fazit für das nächste Jahrzehnt übrig: Sich jeden Morgen wie die Ölsardinen in die rollenden Kisten quetschen und hoffen, das man ohne großes Gezetere sein Ziel erreicht.

Heinz-Dieter Detzner

Lange überfällig

Die U-Bahn-Linie zwischen Bramfeld und Osdorf ist lange überfällig und schnellstens zu realisieren. Eine Stadtbahn ist unabhängig von möglichen Bürgerprotesten aufgrund der überwiegend schmalen Straßen in Hamburg unsinnig und würde den Verkehr in Hamburg voll abwürgen. Denn gerade die Besucher der Arenen sind von einer zeitgemäßen und komfortablen Personenbeförderung ausgenommen.

Manfred Lamken

Unterirdisches Projekt

Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass der Bau einer neuen U-Bahn ein politischer bzw. haushaltspolitischer Skandal wäre: Gegen alle Sparpläne, gegen verkehrspolitische Vernunft. Letztere wurde von vielen Städten per Stadtbahn (überirdisch) realisiert. Dagegen ist das U-Bahn-Projekt geradezu „unterirdisch“... ! Wessen Interessen werden da letztlich bedient? Jedenfalls nicht die der Steuerzahler.

Jürgen Wunder

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