Ein Knopfdruck beendet die Winterpause. Neuer Hauptsponsor ist Hamburg Wasser

Altstadt. Rüdiger Kersting hatte gestern Geburtstag. 70 Jahre alt ist er geworden, und zum Feiern kam er aus Baden-Württemberg nach Hamburg. In einem Café an der Binnenalster trank er ruhig seinen Kaffee, als plötzlich die Alsterfontäne um 12.30 Uhr zu sprudeln anfing. „Was für ein schönes Geschenk“, sagte er zufrieden.

Kurz bevor war die Alsterfontäne mit einem symbolischen Druck auf den roten Knopf wieder in Gang gesetzt worden – nach fünf Monaten Pause. Nun sprudelt das Wahrzeichen aus Wasser wieder. Die Alsterfontäne schoss gleich nach dem Start 60 Meter in die Höhe. Von den knapp 50 Gästen – darunter auch Sponsoren und Stifter – kam Applaus.

Jan Hofer, „Tagesschau“-Sprecher und Beiratsmitglied der Stiftung Binnenalster, sprach vor den Gästen über die Tradition der Alsterfontäne, die seit 28 Jahren jedes Jahr auf ihre eigene Weise den Beginn des Frühlings signalisiert. „Wenn die Alstertanne abgeräumt ist, hat man kurze Zeit das Gefühl, dass etwas auf der Binnenalster fehlt“, sagte Jan Hofer. „Erst mit der Fontäne kann der Frühling wirklich anfangen.“

Obwohl der Frühling dieses Jahr früher kam, als der Kalender es vorsieht, startete die Alsterfontäne später als normal. Im vergangenen Jahr sprudelte sie schon am 16. März. Die Verzögerung in diesem Jahr habe aber nur mit technischen Gründen zu tun, erklärte Dorothea Schostack vom Vorstand der Stiftung Binnenalster. „Wir konnten es einfach nicht früher hinkriegen.“

Bei der feierlichen Inbetriebnahme der Fontäne waren neben Jan Hofer auch Stadtentwicklungssenatorin Jutta Blankau (SPD), Manhard Gerber, Vorstand der Stiftung Binnenalster, und Hamburg-Wasser-Chef Michael Beckereit dabei. Die Alsterfontäne wird ausschließlich von Sponsoren finanziert. „Die Hamburger selbst tun viel für die Stadt“, sagte Schostack. „Das ist eine schöne Tradition der Hanseaten.“

Neuer Hauptgeldgeber in diesem Jahr ist Hamburg Wasser. Der Wasserspezialist der Hansestadt übernimmt damit den Löwenanteil von 70.000 Euro der jährlichen Fontäne-Kosten. Die Anlage benötigt rund 380.000 kWh Strom pro Saison. Das entspricht in etwa dem Jahresverbrauch von 150 Haushalten in Hamburg. Die Fontäne ist bis zum späten Herbst in Betrieb.