Fuhlsbüttel. Die Verkehrsexperten der Stadt blicken dem Pilotenstreik bei der Lufthansa gelassen entgegen. Zwar rechnet die Deutsche Bahn mit einem erhöhten Passagieraufkommen am Hamburger Hauptbahnhof und mobilisiert bundesweit Material und Mitarbeiter. Aber die lokalen Auswirkungen seien laut Bahn-Sprecherin Angelika Theidig trotz 13.000 enttäuschten Fluggästen wenig problematisch. „Wir haben einen zusätzlichen Zug in Hamburg in Bereitschaft. Je nach Situation wird eine möglicherweise überlastete Strecke bedient.“

Besonders betroffen könnten die Verbindungen nach Düsseldorf, Frankfurt am Main und München sein, denn dorthin sind die Lufthansa-Abflüge ab Hamburg gestrichen, während die Bahn diese Städte täglich ansteuert. „Aber bisher sind für alle Strecken noch Reservierungen möglich“, sagt Theidig. „Für den Fall der Fälle sind wir allerdings gut gerüstet.“ Wie viele zusätzliche Mitarbeiter in Hamburg bereitstehen, könne sie zwar nicht sagen. Bundesweit will die Bahn aber laut eigener Erklärung „alle zur Verfügung stehenden Züge“ und „zusätzliche Mitarbeiter zur Reisenden-Lenkung“ einsetzen. Die Auswirkungen auf den Hamburger Straßenverkehr werden sich dagegen aller Voraussicht nach in Grenzen halten. Es zeichne sich trotz vieler Baustellen keine besondere Problemlage ab, sagt etwa Susanne Meinecke von der Verkehrsbehörde. Auch Christian Hieff, Sprecher beim ADAC Hansa, rechnet mit wenig streikbedingten Staus. Zum einen sei die zusätzliche Verkehrsmenge durch ausgefallene Flüge vergleichsweise gering, zum anderen sei das Auto nicht die erste Alternative zum Flugzeug. „Viele Flugreisende steigen dann eher auf die Bahn um“, sagt Hieff.

Hinzu komme, dass der klassische Fluggast nicht das Hamburger Straßennetz in Anspruch nehme. Seine Ziele liegen erwartungsgemäß außerhalb der Stadtgrenzen. Insofern, so Hieff, dürfte der Streik bei der Lufthansa keine gravierenden Auswirkungen auf den Autoverkehr haben. „Bei Bahnstreiks etwa gibt es da größere Probleme“, sagt Hieff. Die Deutsche Bahn wiederum rechnet bundesweit mit deutlich mehr Fahrgästen und will die ausgefallenen Flugverbindungen auf der Schiene weitestgehend kompensieren.