Neustadt. Ein gestohlenes Sparschwein soll der Grund für einen blutigen Streit gewesen sein, bei dem Igor G., 32, im vergangenen Dezember in einer Grünanlage der Straße An der Alster in St. Georg niedergestochen wurde. Am Dienstag begann vor dem Amtsgericht am Sievekingplatz der Prozess.

Der gleichaltrige Angeklagte Ruslan A. hatte zuvor versucht, zum zweiten Mal den Verteidiger zu wechseln, weil er mit dessen Verteidigungsstrategie nicht einverstanden war – der Antrag wurde aber abgelehnt.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten vor, seinen nach eigenen Angaben „besten Freund“ Igor G. hinterlistig überfallen und durch Messerstiche in Schulter, Gesicht und Beine schwer verletzt zu haben. Erst als Igor G. den Angeklagten fragte, ob er ihn töten wolle, ließ der Angeklagte laut Staatsanwaltschaft wieder von ihm ab.

Das Opfer konnte sich durch einen Sprung in die Alster retten. Der Angeklagte sagte, er habe die Nacht bei seiner Freundin in Ohlsdorf verbracht. Sein Opfer Igor G. war zur Hauptverhandlung nicht erschienen, sein Aufenthaltsort ist unbekannt. Laut Polizei hatte er seinen Angreifer noch am Tatort identifiziert. Ruslan A. habe ihn beschuldigt, ein Sparschwein gestohlen zu haben – und dann zugestochen. Die Tatwaffe wurde nicht gefunden. Der Prozess wegen schwerer Körperverletzung wird am Freitag fortgesetzt.