Hamburg. Im vergangenen Jahr haben 14 Hamburger Jugendliche zwischen 15 und 19 Jahren, die unter staatlicher Obhut standen, einen Suizidversuch unternommen – 2012 waren es 15 Jungen und Mädchen. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage des CDU-Abgeordneten Christoph de Vries hervor, die dem Abendblatt vorliegt. In diesem Jahr waren es demnach bereits vier Jugendliche, die versucht haben, sich das Leben zu nehmen. Laut Senat handelt es sich bei diesen Zahlen „ausschließlich um Fälle, die der Landesjugendamtlichen Aufsicht von betriebserlaubnispflichtigen Einrichtungen gemeldet wurden“.

„Die hohe Anzahl von Jugendlichen, die einen Selbstmordversuch unternehmen, obwohl sie in staatlicher Obhut sind, ist beunruhigend“, sagte der CDU-Politiker de Vries. „Offensichtlich gelingt es den Jugendämtern in vielen Fällen nicht, die Jugendlichen so zu unterstützen und zu stabilisieren, dass sie für sich selbst eine vernünftige Lebensperspektive sehen.“ Der Selbstmordversuch sei dann vielfach ein Akt der Verzweiflung und ein Schrei nach Hilfe.

Insgesamt starben in Hamburg im Jahr 2012 vier Jugendliche durch Suizid, bundesweit waren es 184. „Auffällig ist, dass bundesweit jugendliche Selbstmörder zu drei Vierteln männlich sind und der Anteil von Migranten, die Suizid begehen, außerordentlich gering ist“, sagte Christoph de Vries. Unter den 184 verstorbenen Jugendlichen waren zwölf Migranten.