Telefonleitungen und Mail-Kontakte der Hamburger Ämter seien leicht angreifbar

Hamburg. Die Ämter der Stadt sind nur unzureichend gegen Datenmissbrauch, Ausspäh-Attacken und Lauschangriffe geschützt. Zu dieser Einschätzung kommt der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar in seinem aktuellen Tätigkeitsbericht. Sensible Informationen über Bürger könnten demnach mit geringem technischen Aufwand in die falschen Hände gelangen. Grund seien fehlende Verschlüsselungstechnologien der neuen, internetbasierten amtlichen Telefonanlagen. Aus Kostengründen sei bei der Anschaffung darauf verzichtet worden. „Der Hamburger Senat muss sich dem Problem der Datensicherheit entschiedener stellen“, fordert Caspar. Momentan werde das Risiko, dass Gesprächsinhalte abgehört werden, in Kauf genommen. Auch die Mail-Anschlüsse der Behörden seien mangels Verschlüsselung leicht angreifbar.

Der Datenschutzbeauftragte mahnte zudem fehlende Mitarbeiter in seiner Dienststelle an. Aktuell arbeite er mit 14 Planstellen, drei weniger als noch 2003. Dabei habe der Datenschutz auch wegen der jüngst bekannt gewordenen Ausspäh-Skandale an Relevanz gewonnen. Zudem kritisierte Caspar die gängige Praxis von Hamburger Vermietern, Wohnungssuchenden vorab sensible Informationen zu entlocken. Das sei rechtlich zweifelhaft.