Was ist bloß bei Ikea los? Das ,,unmögliche Möbelhaus aus Schweden“ (Werbeslogan aus den 80ern) nimmt einfach eines der Lieblingsregale der Deutschen aus dem Programm – und entfesselt einen Sturm der Entrüstung. „Expedit“, wie das in Wohnzimmern wohlgelittene Möbel mit den 33 mal 33 Zentimeter großen Ablagefächern heißt, ist von April an weltweit nicht mehr zu haben. Da geht dem wahren Ikeaner zu Recht das Messer in der Hose auf: In sozialen Netzwerken entlädt sich der geballte Frust: „Ihr seid der letzte Laden. KEIN EXPEDIT == KEIN IKEA!!!“, lautet ein erboster Eintrag eines Nutzers auf der Facebook-Seite des Unternehmens. „Ganz ehrlich, warum müsst ihr immer gut laufende Produkte austauschen?“, klagt eine anderer. Schon gibt es die Facebook-Seite „Rettet das Ikea Expedit Regal“, die bis Mittwoch schon weit mehr als 10.000 Unterstützer zählte.

Bei Ikea zeigt man sich angesichts dieser Reaktionen überrascht – und weist die Überlegung von sich, das Möbelhaus könnte womöglich selbst – und mit Werbe-Motiven – hinter der Aktion stecken. „Es ist ein ganz normaler Wechsel im Rahmen unserer Sortimentsentwicklung“, sagt Ikea-Sprecherin Sabine Nold. „Expedit“ werde seit dem Jahr 2000 verkauft, da sei eine Auffrischung nötig. Zudem werde es einen Nachfolger („Kallax“) geben, der dem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich sehe – und die gleiche Funktion erfülle. Hartgesottene „Expedit“-Fans bleiben trotz der Aussicht auf „Kallax“ eher misstrauisch: „Wenn da meine Schallplatten nicht reinpassen ... Leute, kein Spaß!“, schreibt ein erboster Facebook-Nutzer. Klar, das Runde muss ins Eckige.