Einerseits liebt er das dynamische Eishockey, andererseits das eher bewegungsarme Schachspiel. „Das ist doch kein Widerspruch“, sagt Jens Diekmann. Als körperbetontes Spiel sei Eishockey ein perfekter Ausgleich zum Denksport. Zumindest wenn man es gemütlich im Fernsehen verfolgt. Aktiv bleibt der 43-jährige Harburger doch lieber beim Schach. Entweder in der Landesliga beim SK Marmstorf. Oder wie gestern als Begleiter seiner Söhne beim größten Schachturnier der Welt, dem Duell „Rechtes gegen linkes Alsterufer“.

Strategisches Denken habe er schon immer gemocht. Zum Schach kam der studierte Mathematiker trotzdem relativ spät. Dafür mit Nachdruck. Denn die Verbindung von Anstrengung und Entspannung habe ihn nicht mehr losgelassen. „Zudem kommt das Spiel meiner Ordnungsliebe entgegen“, sagt er. Klar denken, überlegt handeln. Auf dem Brett könne man auch prima aufräumen. Einziger Haken: Als dreifacher Vater bleibt nicht viel Zeit dafür, zumal er die Unternehmensentwicklung einer großen Parfümeriekette leitet. „Da ist Familienzeit heilig.“

Erst wenn die Kinder in den Federn liegen, ist Eishockeyzeit: Als Fan der Boston Bruins steht er dann auch mal um 1 Uhr auf, um Spiele der amerikanischen Profiliga NHL zu verfolgen. „Im Meisterschaftsjahr 2011 habe ich von 25 Finalpartien 24 live gesehen.“ Eishockey und Schach lieben – das geht wohl doch. So seltsam das klingt.