Die Fenster: vergittert. Darunter: gefühlt 400 Meter steile Felswände. Die Türen aus dickem Eichenholz, die Wände aus mächtigen Steinquadern, an denen auch der Graf von Monte Christo gescheitert wäre. Es dürfte einer der weltweit ausbruchssichersten Orte sein, zumal der einzige Zugang aus einer etwa zehn Meter hohen Stahltür mit Stacheldraht besteht: die Burg Ehrenbreitstein in Koblenz. Oder besser gesagt, die Jugendherberge, die sich in einer Ecke der Festung befindet. Beliebt war diese Herberge für Klassenreisen bei Lehrern, die entweder ab 22 Uhr garantiert keinen Ärger mit Nachtschwärmern haben wollten, den Blick aufs Deutsche Eck (den Zusammenfluss von Mosel und Rhein) liebten und Kinder mit Gruselgeschichten erschreckten. Lange her. Heute sieht die Herberge aus wie aus dem Ikea-Katalog.