Was sie geschafft hat, wünscht Wiebke Schröder auch den Abiturienten, die zu ihr kommen. „Ich habe meine Berufung zum Beruf gemacht“, sagt die 56-Jährige. Seit 35 Jahren hilft die Pädagogin Jugendlichen, eine passende Ausbildung oder das richtige Studienfach zu finden. Manchmal sogar am Wochenende – wie jetzt am Sonnabend beim Forum „Update Eltern“, das die Agentur für Arbeit für Eltern angehender Abiturienten organisiert hatte.

Bei zwei eigenen Kindern kam das Thema Berufswahl auch zu Hause oft auf den Tisch, nicht immer zur Freude von Sohn und Tochter. Dennoch ließen sie sich von Wiebke Schröders Kolleginnen beraten und treten heute ein bisschen in Mutters Fußstapfen: Sören, 25, wird Lehrer, Birte, 22, Sozialarbeiterin.

Aufgewachsen ist Wiebke Schröder an der Elbmündung, in Brunsbüttel. Die Proteste gegen das Atomkraftwerk habe sie als junge Frau zwar „ideell, nicht aber aktiv“ unterstützt. Ihr war Freund Knut wichtiger, der damals in Lübeck studierte und den sie dort regelmäßig besuchte. Kennengelernt hatte sie ihn als 17-Jährige auf Pagensand; die Insel vor Hamburg war Ziel beim Jugendsegeln. „Das war lustig“, sagt Wiebke Schröder. „Knut kam aus Wischhafen, also von der anderen Elbseite. Und getroffen haben wir uns mitten im Fluss.“ Seit 30 Jahren leben die beiden nun in Eppendorf. Gemeinsam Sport treiben sie noch immer, jetzt aber an Land – und am liebsten auf dem Golfplatz.