Die Gefahr einer Rauchgasvergiftung ist bei einem Gebäudebrand oft größer als die durch Flammen

Hamburg . Gerade bei Gebäudebränden sind häufig nicht die Flammen die größte Gefahr für die Bewohner, sondern eine Rauchgasvergiftung durch die entstehenden Gase. Woraus sich das Rauchgas zusammensetzt, hängt jeweils davon ab, welche Stoffe verbrennen und wie heiß das Feuer ist. Alle Bestandteile von Rauchgas schaden der Gesundheit des Menschen massiv:

Reizgase, wie zum Beispiel Chlorwasserstoff oder Schwefeldioxid, verätzen Schleimhäute, Augen und Atemwege.

Giftgase sind vor allem Kohlenstoffdioxid sowie Kohlenstoffmonoxid und Cyanid (Blausäure), die die Sauerstoffnutzung durch den Körper oder die Sauerstoffbindung im Blut verhindern. Kohlenstoffdioxid und Cyanid gelten als besonders gefährlich: Entsteht bei Zimmerbränden eine Gaskonzentration von mehr als zehn Prozent in der Atemluft, können bereits zwei Atemzüge zum Tod führen. Kohlenmonoxid wird zwar langsamer vom Körper aufgenommen, wirkt aber letztlich ebenfalls tödlich.

Wie sich die Konzentration von Rauchgasen während des Brandes entwickelt, ist praktisch nicht vorhersehbar.

Anzeichen für eine akute Rauchgasvergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Bewusstseinstrübung, Erbrechen, Mattigkeit, blau verfärbte Haut und Schleimhäute (bei Kohlenstoffmonoxidvergiftung ist die Hautfarbe oft hellrot), Bewusstlosigkeit, Krämpfe, Kreislauf- und Atemlähmung.

Rauchgase sammeln sich hauptsächlich in geschlossenen Räumen. Ist ein sofortiger vollständiger Luftaustausch durch das Öffnen von Fenstern und Türen nicht möglich, oder liegt eine besonders schwere Verqualmung vor, darf die Unglücksstelle in jedem Fall nur von ausgebildeten Rettungskräften unter dem Einsatz von Atemschutzgeräten betreten werden.