Was am 7. Januar 2010 passierte, war mir nicht wirklich bewusst. Meiner Mutter ging es nicht so gut.

Meine Eltern waren rasch angezogen und sagten mir, dass sie ins Krankenhaus müssten. Als Mama und Papa weg waren, guckte ich aus meinem Fenster und sah, dass es schneite. Nach geraumer Zeit kam mein Vater wieder nach Hause und teilte mir mit, dass mein Bruder Robert geboren worden sei. Meine Neugier war groß, ich wollte ihn unbedingt sehen.

Am nächsten Tag war mein Vater mit mir im Krankenhaus und ich sah zum ersten Mal den Kleinen ohne Zähne. Er lag neben meiner Mutter, die glücklich war und strahlte. Mein Vater brachte ihn im Baby Safe nach Hause und stellte ihn auf den Esstisch. Wir haben uns um den Tisch gesetzt und beobachtet, wie er in Ruhe schlief.

Nachdem er wach geworden war, veränderte sich mein Leben. Die Blicke meiner Eltern waren auf den Kleinen gerichtet. Der Ablauf im Familienalltag änderte sich. Ich musste mich an das ständige Heulen und Schluchzen gewöhnen. Wenn meine Mutter mir morgens die Schulbrote zubereitete, musste ich immer den Kleinen beschäftigen. Es hat mich manchmal genervt und der Kleine war sehr anstrengend.

Mit der Zeit wurde der Kleine größer. Meine Ruhe zu Hause war dahin. Robert wollte immer häufiger mit mir spielen. Es passte mir nicht immer, aber interessant waren die Spielzeuge aus dem Keller, die früher mir gehört hatten. Ich habe mich daran erinnert, wie ich als kleiner Bub mit ihnen gespielt hatte. Fortan konnte ich verstehen, wieso er immer spielen will.

Derzeitig ist Robert ständig in meinem Zimmer und tobt auf meinem Bett herum. Es macht mir große Freude, ihm dabei zuzuschauen.

Ich habe das Gefühl, dass er mich besonders achtet. Ich habe einen Freund, der mir immer mehr gefällt und mich zum Lachen bringt, der mir die Tür aufmacht, wenn ich aus der Schule komme, der mir ein schönes Lächeln schenkt und mich liebt. Es ist schön, einen kleinen Bruder zu haben.