Selbst wenn es heute ohne Unterlass regnen sollte, wird Anthony Darvish am Eingang des Hotels Atlantic Kempinski stehen und die Gäste des Neujahrsempfangs des Hamburger Abendblatts mit einem Lächeln begrüßen. „Ich bin gerne draußen“, sagt der 46-Jährige. Das gilt auch privat. Wenn Darvish nicht arbeitet, verbringt er seine Zeit am liebsten mit seiner Frau und den drei Kindern in der Natur. Ein Spaziergang am Alsterlauf entlang mit anschließendem Barbecue, und der Tag ist perfekt. Für schlechtes Wetter hat Darvish Gummistiefel und – wie übrigens auch in seiner Doorman-Arbeitsgarderobe – einen Regenmantel. Den Tag beendet er aber doch lieber in der warmen Küche beim Zubereiten eines leckeren Essens nach einem Rezept aus seinem Heimatland.

Anthony Darvish ist in Afghanistan geboren. „Dort kennt jeder Hamburg, den Hafen und die Reeperbahn.“ Und so zog es auch ihn 1985 direkt an die Elbe, wo sein Bruder bereits lebte. Fast 20 Jahre später bewarb er sich im Atlantic. „Es war mein Traum, dort zu arbeiten.“ Eigentlich strebte Darvish in den Service, aber es war nur eine Stelle als Doorman frei. Heute will er nichts anderes mehr machen. „Ich bin der Erste, den die Gäste sehen“, sagt er. Er mag den direkten Kontakt mit den Besuchern. Darvish ist bescheiden. „Ich bin glücklich. Ich habe eine gesunde Familie und einen tollen Job.“ Klar, gegen einen Lottogewinn hätte er nichts. „Aber ich würde trotzdem weiter vorm Atlantic stehen.“