Die Sportvereine im Stadtteil kämpfen um ihre Plätze. Sie wollen nicht auf andere Flächen umziehen

Steilshoop. In Steilshoop haben die Überlegungen für eine Nachverdichtung Gestalt angenommen. Die Stadt erwägt die Bebauung frei werdender Schulflächen in einer Größenordnung von 45.500 bis 53.000 Quadratmetern. Angedacht sind Reihenhäuser, Geschosswohnungen und seniorengerechte Wohnungen.

Im Gespräch sind die städtischen Grundstücke am Borchertring 38, am Fritz-Flinte-Ring und am Edwin-Scharff-Ring. Derzeit gibt es vier Planungsvarianten, wovon drei im Falle ihrer Realisierung die Sportflächen neu ordnen und zum Teil auch verkleinern würden. In allen vier Varianten müssen die Steilshooper Sportler auf eine Halle verzichten. Ausgelöst wurden die Pläne durch den geplanten Abriss und Neubau des alten Bildungszentrums am Gropiusring. Denn mit dem Neubau des Bildungszentrums „Campus Steilshoop“ wird die „Schule am See“ 2017 in den Campus umziehen und damit das Grundstück am Borchertring freimachen. Außerdem wird das neue Bildungszentrum „Campus Steilshoop“ kleiner als das alte. Die Stadt will die freien Schulgelände dann verkaufen und mit dem Wohnungsbau das neue Bildungszentrum zumindest teilweise refinanzieren.

Ein Bürgerworkshop hat ergeben, dass die Bewohner hohe Gebäude ablehnen

Die neuen Wohnungen müssten aber nicht notwendig alle da gebaut werden, wo jetzt noch die „Schule am See“ steht, sondern könnten auch auf anderen Flächen im Herzen von Steilshoop-Nord entstehen. Je nach Planungsvariante würde die Stadt zwischen 6,6 und zehn Millionen Euro aus Grundstücksverkäufen erlösen.

„Die Sportvereine sind ganz klar dafür, dass alles bleibt, wie es ist, und keiner umziehen muss“, sagte Günter Boldt von der Gymnastik und Freizeitgemeinschaft (GFG) Steilshoop. Mit im Boot sind der 1. FC Hellbrook, der Bramfelder SV und die THC Forsthof, dessen Tennisplätze und Vereinshaus mit Restaurant ein Aushängeschild für das Viertel sind und bei „auswärtigen“ Besuchern immer wieder klassische Vorurteile gegen den Stadtteil Lügen strafen. Die Sportvereine fühlen sich schlecht eingebunden und verstehen nicht, warum für den Wohnungsbau „das halbe Viertel umgepflügt“ werden soll.

Ein Bürgerworkshop ergab, dass die Steilshooper keine hohen Gebäude mehr wollen, die Sport- und Grünflächen erhalten und bei der Grundstücksvergabe Genossenschaften vorrangig berücksichtigt sehen wollen. Letztlich entscheiden werden die Senatsbehörden. Es ist davon auszugehen, dass nach Festlegung der Grundstückszuschnitte ein städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt wird.