Günstiges Wohnen in Gefahr? Genossenschaften fühlen sich von der Stadt benachteiligt

Hamburg. Wird in der Hansestadt leichtfertig die Errichtung günstiger Wohnungen verhindert? Die Hamburger Baugenossenschaften haben einen unfairen Wettbewerb bei der Vergabe von städtischem Bauland kritisiert. Private Projektentwickler und Bauträger würden viel häufiger zum Zuge kommen, weil sie bessere Preise zahlen könnten, sagten Vertreter des Verbands Norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW). So hätten bei den Vergaben in den vergangenen Monaten nur bei drei von 18 Verfahren Baugenossenschaften den Zuschlag erhalten. „Wir können preislich oft nicht mithalten“, sagte der VNW-Landeschef Marko Lohmann. Der Grund: Genossenschaften bauen möglichst günstige Mietwohnungen für ihre Mitglieder. Private Träger könnten auch auf städtischen Grundstücken teure Eigentumswohnungen errichten – und so mehr Geld bieten.

Ein weiteres Hemmnis für den Bau günstiger Mietwohnungen sieht der Verband zudem in Anforderungen Hamburger Bezirkspolitiker. Wohnungsbauprojekte würden mit besonderen Wünschen wie teuren Ökodächern förmlich „überfrachtet“.

VNW-Unternehmen bewirtschaften in Hamburg rund 40 Prozent aller 692.000 Mietwohnungen.