Liberale wollen mehr Technologie auf den Straßen. Senat findet Idee „interessant“

Hamburg . In Städten wie Hamburg kann es schon einmal dauern, bis man einen Parkplatz gefunden hat. Und bekanntermaßen ist die Kurverei nervig und obendrein noch eine Belastung für die Umwelt. Für Wieland Schinnenburg, verkehrspolitischer Sprecher der FDP-Bürgerschaftsfraktion, könnte die Lösung des Problems hinter dem Wort „Smart City“ stecken. Hinter dem Begriff steht die Einbindung zukunftsfähiger Technologien, um Städte intelligent zu gestalten.

Schinnenburgs Vorschlag: Statt selbst nach einem Parkplatz zu suchen, könnte moderne Elektronik den Fahrer direkt zum nächsten freien Parkplatz leiten. Was hierzulande noch nach Zukunftsmusik klingt, wird in Nizza bereits erprobt: In dem Projekt „Connected Boulevard“ werden Sensoren eingesetzt, die Informationen über freie Parkplätze geben. Diese Informationen werden dem Nutzer in einer App zur Verfügung gestellt, mit der der Nutzer den Parkplatz reservieren kann.

Schinnenburg hat den Senat in einer Kleinen Anfrage aufgefordert, zu solchen Konzepten Stellung zu beziehen. Die Antwort zusammengefasst: Klingt erst mal interessant, ist aber noch nicht praktikabel. „Viele dieser Technologien befinden sich noch in der Erprobung, (...), jedoch sind bisher nach dem Kenntnisstand der zuständigen Behörden keine flächendeckenden Lösungen für gesamte Städte realisiert worden.“ Man werde die Technologien und ihre Einsatzmöglichkeiten jedoch weiter beobachten. Bis dahin müssen aktuelle Techniken, wie die Parkstandanzeige einzelner Parkhäuser im Internet, ausreichen.

Für FDP-Verkehrsexperten Wieland Schinnenburg geht das noch nicht weit genug. „Ich fordere den Senat auf, umgehend ein Konzept zu erstellen, wie der Parksuchverkehr verringert werden kann. Während der Erste Bürgermeister gerne von Smart Citys spricht, passiert in diesem Bereich nichts.“

Hinweisschilder auf Parkhäuser seien einfach viel zu wenig und nicht mehr zeitgemäß: Dabei handele es sich um ein System aus dem vergangenen Jahrhundert. „Offenbar werden die Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts in Hamburg nicht genutzt.“ Das Ergebnis seien genervte Autofahrer und unnötige Lärm- und Abgasbelastung für alle Hamburger.