Warschau/Hamburg. Sie lebten ihren Lebenstraum, reisten mit dem Wohnmobil durch Europa. Doch vor mehr als anderthalb Jahren wurden Silke G. und Peter H. aus Schnelsen in Polen von Unbekannten getötet. Warum – diese Frage konnte niemals geklärt werden: Wie jetzt bekannt wurde, hat die Warschauer Staatsanwaltschaft ihre Ermittlungen eingestellt. Es sei nicht gelungen, einen Täter ausfindig zu machen, sagte ein Sprecher der Anklagebehörde. Sollte es neue Zeugenaussagen oder Beweisfunde geben, werde das Ermittlungsverfahren wieder aufgenommen, erklärte Behördensprecher Przemyslaw Nowak.

Spaziergänger hatten Ende Mai 2012 in einer Parkanlage in Warschau die Leiche einer 63 Jahre alten Frau und ihres 62-jährigen schwer verletzten Begleiters im Wohnmobil des Paares entdeckt. Der Mann starb wenig später an seinen Schuss- und Stichverletzungen. Die Polizei ging zunächst von einem Raubmord aus, auch von einer regelrechten Hinrichtung war in manchen Berichten die Rede, weil die Täter den beiden in den Kopf geschossen hatten. Auch in der Zusammenarbeit mit deutschen Ermittlern stießen die Beamten aber auf keine heiße Spur.

Wenige Wochen vor der Tat hatte das Paar in der Zeitschrift „Stern“ noch von ihren Reisen geschwärmt. Mehrmals im Jahr hatten sie mit ihrem geländetauglichen VW-Allrad-Crafter nach der Pensionierung schon weite Reisen unternommen. Der ehemalige Versicherungsangestellte und die frühere Buchhalterin hatten sich diesen Traum mit einer Lebensversicherung finanziert und schwärmten davon, Wege abseits der üblichen Touristenpfade zu wählen.