Geld allein macht nicht glücklich – doch es lässt zuversichtlich in die Zukunft schauen

Das neue Jahr steht unmittelbar bevor und wird uns zahlreiche Fragen beantworten. Wie entwickelt sich die Wirtschaft, wie die Große Koalition und wie schlägt sich die Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Brasilien?

Was aber erwarten die Hamburger von der Zukunft? Grundsätzlich blickt die große Mehrheit zuversichtlich auf die Welt von morgen. Hierbei äußern sich Männer etwas positiver als Frauen und jüngere noch deutlich optimistischer als ältere Mitbürger. Große Unterschiede zeigen sich zudem beim Einkommen: Geld allein macht zwar bekanntlich nicht glücklich, aber ein höheres Einkommen gibt mehr Sicherheit und beeinflusst so auch die persönlichen Zukunftserwartungen. Im Vergleich zum Rest der Republik sind die Hamburger etwas optimistischer. Dies erklärt sich zum Großteil dadurch, dass die Hansestadt eine westdeutsche Metropole mit einem höheren Durchschnittseinkommen ist.

Trotzdem steht Europa, steht Deutschland und auch Hamburg vor vielen Herausforderungen. Die Probleme eines zusammenwachsenden Europas, die Kluft zwischen Arm und Reich, der Klimawandel. Aber diese Themen wirken für viele Bürger eher abstrakt und haben (scheinbar) wenig direkte Auswirkungen auf das eigene Leben.

Was mich persönlich als Zukunftswissenschaftler besonders zuversichtlich stimmt, ist die Sichtweise der nachwachsenden Generation. Stärker als alle anderen äußern sich die 14- bis 35-jährigen Hamburger hoffnungsvoll zur Zukunft. Obwohl sie mit mehr Arbeitsplatzunsicherheit, mit größerer Altersarmut und einem geringeren Lebensstandard rechnen, blicken sie positiv auf die Welt von morgen.

Die junge Generation möchte ihr Glück selbst in die Hand nehmen und konzentriert sich mehr auf die Chancen als auf die Probleme und Risiken. Die Zukunft Hamburgs liegt in jedem Fall bei der nachkommenden Generation – auf sie müssen, sollten und können wir vertrauen. Die letzte Kolumne des Jahres möchte ich mit den Worten des französischen Schriftstellers Victor-Marie Hugo (1802–1885) abschließen: „Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie das Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie das Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance.“

Die BAT-Stiftung für Zukunftsfragen veröffentlicht jede Woche exklusiv Ergebnisse ihrer Repräsentativbefragung. Hierfür wurden jeweils 1000 Hamburger und 2000 Deutsche ab 14 Jahren befragt. Der Wissenschaftliche Leiter der Stiftung – Professor Dr. Ulrich Reinhardt – interpretiert die Ergebnisse.