Großtante Käthe hatte immer gesagt: „Jung, du wirst auch mal Buchhändler.“ Deshalb war es für Lauritz Laatzen, 46, als Kind immer klar, dass er in die Fußstapfen seines Großvaters treten würde. Der hatte 1933 in der Innenstadt die Buchhandlung Laatzen gegründet, die nun schließen muss.

Bis zum Schluss wurde sie von Enkel Lauritz geführt, obwohl der das zunächst dann doch nicht wollte. „Als Tante Käthe starb, war ich 15 und beschloss, etwas anderes zu werden“, erinnert er sich. Nach dem Abitur studierte er Physik und Theologie, landete aber schließlich doch im Buchhandel. „Das Händlerische und der Kontakt mit den Menschen – das lag mir einfach im Blut.“

Zwei andere im Jugendalter getroffene Entscheidungen wirken bis heute nach: Laatzen engagiert sich in der evangelischen Kirche und lernte dort auch seine Schulkameradin Meike näher kennen und lieben. Die beiden haben zwei zehn und zwölf Jahre alte Söhne. Mit ihnen, zwei Lehrern und einer Studentin wohnen sie in Rotherbaum in einer christlichen Wohngemeinschaft. Mehrmals pro Woche gibt es gemeinsame Andachten, und im Kirchenchor singt Laatzen Gospels.