Eine bewegende Geschichte vom Nikolaus, dem Förster – und einer Modelleisenbahn

Es war einmal ein kleiner Junge. Er hieß Karl. Er hatte keine Eltern mehr und war sehr arm. Eines Tages musste Karl in den Wald, um Holz zu sammeln, es war um die Weihnachtszeit. Draußen war es bitterkalt und der Schnee fiel in dichten Flocken. Von dem vielen Laufen und Bücken wurde Karl müde, legte sich unter einen Tannenbaum und schlief ein. Es träumte ihm, der Nikolaus käme des Weges und nähme ihn mit in seine Hütte, die tief im Walde versteckt lag. Ihm wurde bange und er weinte bitterlich. Nikolaus tröstete ihn und versprach, ihn mit in den Himmel zu nehmen. Er erzählte ihm auch von den vielen Engeln und wie schön es dort sei.

Nikolaus nahm seinen großen Schlitten, spannte zwei Hirsche davor und nun ging es lustig durchs Schneegestöber hinauf in den Himmel. Nikolaus erzählte ihm unterwegs, daß von den Engeln im Himmel Spielsachen angefertigt würden, die dann das Christkind zu guten Kindern auf die Erde bringt.

Als sie im Himmel angekommen waren, öffnete Petrus ihnen mit dem großen Himmelsschlüssel das Tor. Als sie eintraten, hörten sie das Geklopfe, Sägen und Hämmern. Karl sah mit seinen Augen all die Herrlichkeit. Nun kamen sie in die Backstube, wo die Süßigkeiten hergestellt wurden. Karl gefiel alles, aber ganz besonders eine Eisenbahn. Ach, wie war die schön, zwei Güterwagen und eine Lokomotive, in dem Personenwagen saßen sogar Leute.

Nun erwachte Karl. Ihm fror und er weinte bitterlich. Zufällig kam der Förster durch den Wald und fand den Knaben. Er hob Karl auf und nahm ihn mit in seine Wohnung zu seinen Kindern. Es war gerade Heiligabend. Sie legten Karl in ein warmes Bett und gaben ihm Essen und Trinken. Als dann später der Tannenbaum angezündet wurde und die Tür sich öffnete, trat das Christkind herein und brachte Karl eine Eisenbahn, wovon er geträumt und die er sich so sehnlichst gewünscht hatte.