Langenhorn. Altkanzler Helmut Schmidt (SPD), der an diesem Montag 95 Jahre alt wird, will nicht mehr ins Ausland reisen. „Eine letzte Abschiedsreise habe ich gerade hinter mir: nach Moskau, ein Besuch bei Präsident Wladimir Putin und bei meinen Freunden, Russlands Ex-Ministerpräsident Jewgenij Primakow und dem ehemaligen Botschafter Valentin Falin“, sagte Schmidt der „Bild“-Zeitung. „Alle anderen Abschiedsreisen habe ich gemacht: Washington, New York, London, Paris, Rom, Singapur, Peking. Das war’s.“

Angst vor einem Verbot seiner geliebten Mentholzigaretten hat Schmidt nach eigenen Angaben nicht. Er horte auch keine und habe nie mehr als drei Stangen Vorrat, sagte er. Im Jahr 2021, wenn das EU-Verbot frühestens greife, „wäre ich 103 oder liege längst in Hamburg-Ohlsdorf auf dem Friedhof. Also keine Sorge!“

Nach dem Tod seiner Frau Loki habe ihm seine langjährige Mitarbeiterin und heutige Lebenspartnerin Ruth Loah das Leben gerettet. „Ohne Ruth wäre ich heute nicht mehr da, glaube ich.“ Ein Jahr lang sei es ihm wirklich schlecht gegangen. „Dadurch, dass Ruth Loah in dieser Zeit für mich da war den ganzen Tag, hat sie mir das Leben gerettet.“ Ruth Loah sei es auch gewesen, die ihn vor einigen Jahren zum Umsteigen auf den Rollstuhl bewegt habe. Nur im Büro und zu Hause benutze er den Gehwagen. „Aber wenn ich damit einmal ums Haus gehe, dann bin ich erschöpft und kann nicht mehr“, sagte Helmut Schmidt.