Die Initiative Esso-Häuser fühlt sich durch die Ereignisse am Wochenende in ihrer Kritik bestätigt: „Dieser Notstand ist das Resultat einer jahrzehntelangen Vernachlässigung durch die Eigentümer“, heißt es in einer Erklärung. Die Logik der Investoren und der Politik, die Häuser verfallen zu lassen und auf den Abriss zu spekulieren, gefährde die Bewohner und Gewerbetreibenden. Dieser Vorfall zeige, dass es verantwortungslos ist, die Häuser weiterhin im Privateigentum der Bayerischen Hausbau zu belassen. Man fordere daher eine öffentlich-genossenschaftliche Lösung.

Um ihre Mieter und Kritiker für die Neubaupläne zu gewinnen, hatte die Bayerische Hausbau indes schriftlich den Bewohnern der Esso-Häuser ein Rückkehrrecht zugesichert. In dem Brief, der dem Abendblatt vorliegt, wird außerdem den Mietern mit einem unbefristeten Vertrag für die Zeit der Baumaßnahmen die Unterbringung in einer Ersatzwohnung auf St. Pauli versprochen.

19.000 Quadratmeter Wohnraum will die Bayerische Hausbau schaffen, aktuell sind es 5000. Vorgesehen ist ein Mix aus jeweils einem Drittel Miet -, Sozial- und Eigentumswohnungen.