Er macht den Job jetzt seit 27 Jahren, aber eine so außergewöhnliche Baustelle hatte Bauklempner und Dachdecker Ingmar Fischer noch nie: „Ich hab’ mir hier bei 35 Grad die Finger am Kupfer verbrannt, musste bei Gewittern sieben Stockwerke nach unten flüchten und am Ende gegen Wind kämpfen“, sagt er. Auf dem Dach des Planetariums sei man dem Wetter halt schutzlos ausgeliefert. Dafür wurde er mit einem überwältigenden Hamburg-Panorama entschädigt. „Es war eine herrliche Zeit, etwas ganz besonderes!“

Seit Juli hat der 43-jährige Handwerker in schwindelerregender Höhe gut 800 Kupferplatten gefalzt, gebogen und genietet, um mit vielen anderen Kollegen das Kuppeldach des Planetariums zu erneuern. Jetzt ist die Sanierung der 600 Quadratmeter großen Wasserturmhaube abgeschlossen, die Aussichtsplattform nach langer Sperrung wieder geöffnet. „Ein tolles Gefühl“, sagt Fischer, obwohl es nicht der erste Traumjob für den Mann aus Reinfeld war. Schon dem Nordportal des Michel hat er zu einem neuen Dach verholfen.

Neben Wetterfestigkeit zählt Ingmar Fischer Ruhe und Bedacht zu seinen beruflichen Stärken. Qualitäten, die er als vierfacher Vater auch bei seinen Kindern ausspielen kann. Deshalb erübrigt sich auch fast die Frage nach zeitraubenden Freizeitaktivitäten: „Wenn ich nicht gerade auf einer der schönsten Baustellen der Stadt arbeite, gehört meine Zeit der Familie.“