Dienstleistungsfirmen sind zuversichtlich für 2014. Kritik an maroden Straßen und Schienen. Für die Studie wurden mehr als 1000 Unternehmen in den fünf Küstenländern befragt.

Hamburg. Unternehmensnahe Dienstleistungen bleiben ein Jobmotor für Hamburg: Nachdem die Branche in der Hansestadt in den ersten neun Monaten 2013 bereits rund 5450 Arbeitsplätze geschaffen hat, sollen es im kommenden Jahr 9100 Stellen sein. „Das ist ein Spitzenwert“, sagte Nikolaus von der Decken, Geschäftsführer der Unternehmensberatung Creditreform Hamburg, zu diesem Ergebnis der jährlichen Konjunkturstudie, die vom Unternehmensverband AGA und Creditreform gemeinsam erstellt wird.

Für die Studie wurden mehr als 1000 Unternehmen in den fünf Küstenländern befragt, die fast 165.000 Betriebe mit zusammen 1,44 Millionen Mitarbeitern, davon 345.000 in Hamburg, repräsentieren. Zu den Dienstleistungsbranchen zählen die Finanzdienstleister, das Gebäudemanagement, Logistik, Marketing und Medien, Informationstechnik und weitere Dienstleistungen.

Der Umfrage zufolge sind in Norddeutschland in diesem Jahr insgesamt mehr als 30.000 neue Arbeitsplätze entstanden. Für das kommende Jahr erwarten die Unternehmen eine weitere Zunahme der Beschäftigung um rund 28.700 Jobs. „Das sind sehr gute Nachrichten für den Norden“, sagte AGA-Präsident Hans Fabian Kruse. Besonders gefragt seien Mitarbeiter für den Bereich Informationstechnologie.

Während die Umsätze der befragten Hamburger Betriebe in diesem Jahr um 2,8 Prozent steigen, sind die Dienstleister für 2014 mit einem voraussichtlichen Umsatzplus von 4,8 Prozent deutlich optimistischer. Entscheidend für die weitere Entwicklung der Branche sei einerseits die Qualifikation und Weiterbildung der Mitarbeiter. Fast alle Unternehmen suchten nach qualifizierten Fachkräften und die für die Besetzung von Stellen benötigte Zeitspanne habe sich gegenüber 2012 bereits von neun Wochen auf mehr als zwölf Wochen verlängert, hieß es.

Zum anderen sei der prekäre Zustand der Straßen, Schienen und Wasserwege die größte Bedrohung für die Wirtschaftsfähigkeit des Nordens. Die im Koalitionsvertrag vorgesehene Erhöhung der Infrastruktur-Investitionen um eine Milliarde Euro jährlich nannte Kruse „lächerlich“. Benötigt werde viel mehr. „So bekämpft man keine Probleme; man nimmt sie nicht ernst.“ Eine funktionierende Infrastruktur sei das Fundament für die Zukunft. „Wenn man fünf Stunden von Hamburg nach Flensburg oder nach Hannover braucht, ist etwas nicht in Ordnung“, so Kruse.