Beim Hamburger Bildungspreis 2013 von Hamburger Abendblatt und Haspa wurden Schulen und Kindergärten für ihre vorbildlichen Projekte geehrt.

HafenCity. Musik macht Freude. Und Freude macht klug. Wie einfach Bildung sein kann, wenn sie Spaß macht und die Emotionen weckt, erleben die rund 150 Gäste an diesem Abend im Kehrwieder Theater, als die drei Mädchen der Schulband 3summ vom Carl-von-Ossietzky-Gymnasium ins Scheinwerferlicht treten und loslegen. Es ist der krönende Abschluss einer bunten und musikalischen Verleihung des mit 100.000 Euro dotierten Hamburger Bildungspreises 2013. Zehn Preisträger – zwei Kindertagesstätten und acht Schulen – erhalten je 10.000 Euro für ihre Bildungsarbeit.

Das Hamburger Abendblatt und die Haspa hatten den Wettbewerb 2010 ins Leben gerufen, um dem Thema Bildung Anerkennung zukommen zu lassen. Es geht dabei nicht nur um die finanzielle Auszeichnung, sondern um die öffentliche Würdigung, sagt Haspa-Vorstandssprecher Harald Vogelsang. „Ohne solch engagierte Lehrer wäre die Bildungslandschaft in Hamburg ärmer.“

Lars Haider, Chefredakteur des Hamburger Abendblatts, freut sich besonders über die Preisträger Kita Quellmoor mit der „Kindergartenkuh Rosi“ und die Lorenzini Kunst-Kita mit dem Projekt „Marc Chagall“. „Ich bin Vegetarier“, sagt er. „Und ich bin ein großer Kunstfan. Daher gefallen mir die beiden Projekte besonders gut.“

Die Jury aus Bildungsexperten wie dem ehemaligen Landesschulrat Dr. Peter Daschner, Dr. Michael Just von der Schulbehörde, Prof. Reiner Lehberger von der Universität Hamburg, Dr. Elisabeth Keßeböhmer von der Hamburger Sparkasse, Abendblatt-Redakteurin Sabine Tesche, Chefredakteur Lars Haider und Haspa-Vorstandssprecher Dr. Harald Vogelsang hatte die Preisträger aus rund 70 Bewerbungen ausgewählt. „Die zehn preisgekrönten Projekte sind bunt wie das Schulleben selbst“, sagt Peter Daschner. „Es ist eindrucksvoll, was Schulen über den bloßen Unterricht hinaus leisten.“ Begeistert von den ausgezeichneten Projekten zeigte sich Sozialsenator Detlef Scheele (SPD), der als Laudator für Schulsenator Ties Rabe (SPD) eingesprungen war. „Das Konzept des gemeinsamen Lernens mit Flüchtlingen ist gelebte Integration. Aus Schwächen werden gemeinsame Stärken – so funktioniert moderne Integrationspolitik“, sagte Scheele über die integrativen Praxisklassen an der Stadtteilschule Mitte in Hamm. Dort erarbeiten sich Förderschüler gemeinsam mit Flüchtlingskindern der Stadtteilschule ihren Schulabschluss.

In diesem Jahr werden nicht nur die zehn Preisträger gewürdigt, sondern die besten 22 Schulen bekommen einen Platz an der neuen Akademie des Hamburger Bildungspreises. Diese bietet Weiterbildungsmodule im Wert von jeweils 50.000 Euro an. Ein Gremium aus Schulleitung und Lehrern kann sich in Führung, Rhetorik und Öffentlichkeitsarbeit weiterbilden lassen. Finanziert wird das Angebot von der Veronika und Volker Putz Stiftung. „Der Bildungspreis muss aufgewertet werden, denn auch diese 22 Schulen haben ganz viel zu bieten“, sagt Volker Putz. Eine der ausgezeichneten Einrichtungen ist die Grundschule An den Teichwiesen in Volksdorf. Schulleiterin Nicole Delker freut sich riesig: „Der Hamburger Bildungspreis gibt uns enormen Auftrieb. Manchmal hat man ja doch das Gefühl, gegen Windmühlen zu kämpfen. Nun fühlen wir uns gestärkt, unseren oftmals nicht geraden Weg weiterzugehen.“ Die Grundschule hatte die Jury mit einem Raum-im-Raum-Konzept überzeugt. „Jetzt freuen wir uns darauf, unsere Erlebnisräume mithilfe des Preisgeldes weiter im Sinne von ‚bauen, bewegen und Theater spielen‘ auszustatten, um den Kindern unserer Schule eine Ganztagsschule erlebbar zu machen, die weit über ‚den ganzen Tag Schule‘ hinausgeht.“

Begeisterung auch bei Antje Lorenz von der Lorenzini Kunst-Kita in Altona-Nord, die mit Vorschülern an einem Kunstprojekt gearbeitet hat: „Wir freuen uns, dass unsere Arbeit auf diese Weise eine Ehrung erfährt. Wenn wir den Bewegungsraum ausgebaut haben – das werden wir mit dem Preisgeld teilweise finanzieren –, werden die Kinder sich sehr freuen.“

Peter Daschner hofft, dass im kommenden Jahr noch mehr Schulen den Mut finden, ihre Projekte beim Bildungspreis einzureichen. „Ich weiß, dass es an vielen Schulen preisverdächtige Projekte gibt“, sagt Daschner. „Meine Empfehlung: lebendig bewerben, Dokumente und Erfolge zusammentragen und Bewerbung einreichen.“ Schließlich gehe es hier um den bestdotierten Bildungspreis der Stadt.

Die Preisverleihung wurde vom Fernsehsender Hamburg 1 aufgezeichnet und wird am Freitag, 6. Dezember, um 21.15 Uhr sowie am 8. Dezember um 19.15 Uhr gesendet.