Mode und Musik prägen die Jugendkultur aus den 70ern, die bis heute Fans findet. Punk ist, ähnlich wie Hip-Hop, wesentlich mehr als nur Musik.

Punk ist eine Jugendkultur, die Mitte der 1970er-Jahre in London und New York entstanden ist. Punker versuchen, sich durch provozierendes Aussehen und rebellisches Verhalten von der Masse abzuheben. Zum Punk gehört der Punk-Rock. Diesen Begriff verwendete erstmals die britische Musikjournalistin Caroline Coon und meinte damit die Musik der Bands Sex Pistols, The Clash und The Damned. Zu den heute bekanntesten Punk-Bands und -Sängern zählen The Ramones, Green Day, Die Toten Hosen, Avril Lavigne, Die Ärzte und Iggy Pop.

Punk ist, ähnlich wie Hip-Hop, wesentlich mehr als nur Musik. Punk ist eine Lebenseinstellung und eine Mode. Vor allem aber, so hat es Rod, der dritte Bassist der Band Die Ärzte, einmal formuliert, ist „Punk das, was im Kopf passiert, nicht das, was man am Körper trägt“.

„Mir gefällt der Style, er ist individuell und besonders“, sagt ein Mädchen, das sich seit ein paar Monaten mit dem Punk-Style befasst. „Am Anfang waren es nur Phasen, aber jetzt lebe ich diesen Style“, sagt es. Auf uns wirkt die Schülerin freundlich, weder aggressiv noch melancholisch. Sie hat ein auffälliges Aussehen. Sie trägt eine Ring am Nasenflügel, zerrissene Jeans und Springerstiefel an den Füßen.

Seit den 80er-Jahren reklamieren Model-Labels wie H&M und Zara den Punk in regelmäßigen Abständen für sich und stellen Kleidung und Accessoires her, die denen, welche die Mitglieder der Punkszene tragen, sehr ähneln. Die meisten Punks finden das nicht gerade toll, da dieser Style durch diesen Hype an Individualismus verliert, denn sie wollen sich durch ihr Aussehen und ihre Haltung von der Masse unterscheiden. Natürlich gibt es längst Designer, die gekonnt das Unästhetische zum Modestil, das Unmögliche zum Möglichen machen. Extravagante Designer wie die Engländerin Vivien Westwood sorgten und sorgen mit ihrer Punk-Mode für weltweites Aufsehen. Die meisten Punk-Designer kommen aus Großbritannien, so auch Malcolm McLaren und Alexander McQueen.

Sie alle sind charismatische Individualisten. Sie faszinieren und schockieren die Zuschauer bei Modenschauen mit Kreationen, die in kein Schema passen, die oft nicht wirklich tragbar sind. Diese Designer geben dem Begriff Mode damit eine neue Bedeutsamkeit. Die Mode wird durch rücksichtslose Direktheit zur Schau getragen. Es ist nicht wichtig, was Kritiker davon halten. Modeschöpfer der Punk-Welt wollen weder jemandem gefallen noch akzeptiert werden. Sie wecken die Modewelt durch ungewöhnliche Materialien, ästhetisch fragwürdige Kombinationen und Models, die man nicht erwartet, auf. Aber man muss nicht unbedingt zu den großen Modenshows, um die Punk-Fashion zu sehen. Obwohl Punk ein Trend aus den 70er-Jahren ist, so ist er für manche schon lange Teil ihres Lebens geworden. Punks machen die Großstädte vielfältig und aufregend. Man sollte gegenüber Punks nicht negativ eingestellt sein, nur weil sie grotesk aussehen. Hinter dem rauen Äußeren kann sehr wohl eine sympathische, gefühlvolle Person stecken.