Organisatoren kündigen drei weitere Protestmärsche im Advent an

St. Georg. Vom Steindamm aus sind am Sonnabend rund 850 Menschen zur Binnenalster marschiert, um für ein Bleiberecht der sogenannten Lampedusa-Flüchtlinge zu demonstrieren. Es war der erste von insgesamt vier angemeldeten Aufzügen, die an den kommenden Sonnabenden bis zum 21.Dezember stattfinden sollen.

Es waren weniger Menschen als von der Polizei erwartet, die gekommen waren, um ihren Protest auf die Straße zu bringen. Der Aufzug, der von 300 Polizisten begleitet wurde, blieb störungsfrei. Am 21. Dezember findet die Abschlussdemonstration statt, für die laut Aussage der Polizei derzeit auch überregional Unterstützer der Lampedusa-Gruppe mobilisiert werden.

Die Demonstration drei Tage vor Weihnachten soll sich auch für den Erhalt der baufälligen Esso-Häuser, gegen Gefahrengebiete und gegen „Angriffe“ auf die Rote Flora richten. Mit Letzterem dürften Aussagen des Eigentümers Klausmartin Kretschmer gemeint sein, der unter anderem angekündigt hatte, das seit 24 Jahren besetzte Gebäude zu einem sechsstöckigen Kulturzentrum mit Konzerthalle auszubauen.

Darüber hinaus kursieren nach Informationen des Abendblatts Aufrufe, dass auch Heiligabend demonstriert werden soll. Eine entsprechende Anmeldung liegt den Behörden allerdings bislang nicht vor.

Am Sonntagabend kam es in Altona zu einer nicht angemeldeten Protestaktion. Rund 50 Menschen zogen mit einem Transparent und der Aufschrift „Scholz genug gehetzt – Bleiberecht wird durchgesetzt“ über den Weihnachtsmarkt in Ottensen. Die Polizei löste die spontane Demonstration auf und stellte die Personalien fest. Dabei kam es Augenzeugen zufolge zu Rangeleien, verletzt wurde jedoch niemand.

Einige der Demonstranten zogen anschließend zum Wohnhaus des Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz (SPD) im Stadtteil Altona und warfen einen Farbbeutel gegen das Gebäude. Die Polizei konnte den oder die Täter bislang nicht identifizieren.