Wir wussten es ja schon immer: Die Freie und Hansestadt Hamburg besteht aus vielen Dörfern, deren Einwohner unglaublich unterschiedliche Geschmäcker pflegen und einander ja nie besuchen. Jetzt deckt ein Kochbuch die kulinarischen Unterschiede der Dörfer auf: Im Buch „Hamburg isst anders“ haben junge Hamburger 35 Rezepte den sieben Bezirken zugeordnet. Also: Im Bezirk Nord mag man den „Hamburger Schmalzkuchen“; in Wandsbek „Birnen, Bohnen und Speck“. Die Bergedorfer lieben eine schöne „Rehkeule der Hamburger Förster“. Die Harburger hängen am „Ochsensteert“ (Ochsenschwanz). Wo sonst als nach Altona passt der „Rollmops“ hin? Der Bezirk Mitte hat sein „Labskaus“. Und die feinen Eimsbütteler knabbern ihre „Franzbrötchen“.

Das 96-Seiten-Buch haben die Wirtschaftsjunioren der Handelskammer initiiert und herausgegeben, um „Erinnerungen an die Kindheit zu wecken“. Alle Rezepte sind kinderleicht aufbereitet. Auch die Kohlroulade von Doreen Simon, die im Vorstand der Wirtschaftsjunioren ist. „Man braucht zwar etwas Zeit, aber sie sind wirklich einfach zuzubereiten“, schreibt sie. Kleine Tipps, Döntjes und wissenswerte Beschreibungen – auch auf Platt! – lockern das Buch auf. Die Fotos sind simpel. Mit den Erlösen aus dem Buch wird der „MADD“ – „Make a Difference Day“ – das soziale Leuchtturmprojekt der Wirtschaftsjunioren Hamburg, finanziert.

Fazit: Wer sich am Herd noch nicht viel zutraut, der findet Heimatliches, wie „sööte, beleevte Hanseaaten“. För die Utlänners sünd dat de „süßen, beliebten Hanseaten“, ein rot-weißes Gebäck.

„Hamburg isst anders“, im Verlag epubli GmbH, Berlin, ISBN 978-3-8442-6828-7, 19,90 Euro.