Harburg. Zwei Anwohner im Harburger Ortsteil Langenbek haben Klage gegen ein geplantes Hospiz eingereicht: Die Abendblatt-Berichterstattung über den Fall hat zu zahlreichen Reaktionen der Leser geführt. Nun hat sich auch Altbürgermeister Ole von Beust (CDU) zu Wort gemeldet – er zählt zu den prominenten Unterstützern der Einrichtung. „Ich appelliere an die Kläger, ihre Klagen zurückzunehmen“, sagte von Beust am Montag dem Abendblatt. „Das Projekt ist wichtig, menschlich und beeinträchtigt niemanden. Bei etwas In-sich-Gehen müsste den Klägern ihr eigenes Verhalten peinlich sein“, so von Beust.

Die Anwohner des geplantes Hospizes hatten im Juni 2013 vor dem Hamburger Verwaltungsgericht Klage gegen das Harburger Bezirksamt eingereicht. Sie bemängeln baurechtliche Verstöße und befürchten eine unzumutbare Erhöhung des Verkehrs. Das Urteil wird bei einem Ortstermin am 12. Dezember direkt im Hospiz verkündet. Am 11. Dezember sollte die Einrichtung feierlich eröffnet werden.

Auch auf der sozialen Plattform Facebook kommentierten Hunderte Leser die Vorgänge in Hamburg und Hagen, wo ein ähnlicher Fall die Gemüter erhitzt. Auch andere Nachrichtenportale hatten den Fall aufgegriffen und zur Diskussion gestellt. „Ich verstehe gar nicht so recht, warum man gegen ein Hospiz in seiner Nachbarschaft sein muss?“, kommentiert Userin Mel Ly auf „Stern.de“. „Wir haben eins direkt hinter dem Haus, da schaue ich von meinem Balkon aus drauf. Wenn es nicht dranstehen würde, dann wüsste ich gar nicht, dass es eins ist. Und ich fühle mich in keiner Weise belästigt!“