Rekordeinnahmen bei Steuern im nächsten Jahr erwartet. Synode berät über den Haushalt 2014 und entscheidet über Finanzierung von Pastoren.

Hafencity. Die evangelische Kirche in Norddeutschland erwartet im nächsten Jahr Steuereinnahmen in Rekordhöhe von 425 Millionen Euro. Im laufenden Jahr werden es 418 Millionen Euro sein. Grund sei die gute Konjunkturlage, sagte Claus Möller, Vorsitzender des Finanzausschusses der Nordkirche und früherer Kieler Finanzminister. Sowohl Möller als auch Martin Blöcher, Mitglied der Kirchenleitung, bewerten die Ertragslage der 2012 gegründeten Nordkirche mit ihren 2,2 Millionen Mitgliedern als „stabil“.

Zudem habe die Kirche keine Schulden. Die nächste Tagung des Kirchenparlaments berät vom kommenden Donnerstag an in Lübeck-Travemünde über diese Zahlen und den Haushalt 2014. Die Synodalen entscheiden damit über die Finanzierung der Arbeit von 18.000 hauptamtlichen Mitarbeitern, 1700 Pastoren und 83.000 Ehrenamtlichen, die zwischen Helgoland und Usedom tätig sind. Während die Kirchenkreise und -gemeinden im nächsten Jahr mit 260 Millionen und damit zwei Millionen Euro mehr rechnen dürfen, gehen die Ausgaben für Leitung und Verwaltung von 26,3 auf 25,8 Millionen Euro leicht zurück. Außerdem werden die durch die Fusion von Nordelbien, Mecklenburg und Pommern entstandenen Doppelbesetzungen in einigen Bereichen schrittweise abgebaut. Zur Disposition stehen von vormals 30 Stellen nur noch 15.

Als besonders positiv bewerten die kirchlichen Finanzexperten den Pensionsfonds. „Um den beneiden uns andere Landeskirchen und Körperschaften des öffentlichen Rechts“, sagte Claus Möller. Gegenwärtig seien 855 Millionen der 1,2 Milliarden angestrebten Euro im Topf. Das Geldvermögen der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland betrug zum Jahresabschluss 2012 rund 119 Millionen Euro, acht Millionen Euro mehr als im Vorjahr. „Wir“, erklärte Kirchenleitungsmitglied Blöcher, „freuen uns über die Stabilität und werden den Kirchensteuerzahlern auf der Synode für ihre Leistungen danken.“ Rund 30 bis 40 Prozent der Mitglieder zahlen Kirchensteuern und tragen so zur Finanzierung der Aufgaben bei.

Nach den Prognosen der Finanzexperten werden sich die Kirchensteuereinnahmen auch in den nächsten Jahren auf diesem hohen Niveau bewegen. Allerdings ist nach Einschätzung der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) spätestens bis zum Jahr 2030 mit einer Halbierung zu rechnen. Grund seien Austritte und demografischer Wandel. Vor diesem Hintergrund warb Möller für eine „nachhaltige Finanzpolitik“. Die Gemeinden müssten bei ihren finanziellen Entscheidungen langfristig denken.

Weitere Tagesordnungspunkte auf der Synode sind mehrere Kirchengesetze. Ziel sei es, nach der Fusion der drei Kirchen weitere Schritte zur Vereinheitlichung des Rechts zu gehen, sagte Pastor Thomas Braun, Vizepräses der Landessynode.