Neun Monate stand das Restaurant im Erdgeschoss des Radisson Blu Hotels leer. Jetzt zieht dort mit The Room ein neuer Tanzclub ein.

St. Pauli. Fast neun Monate lang stand das frühere Restaurant Trader Vic’s im Erdgeschoss des Radisson Blu Hotels am Bahnhof Dammtor leer. Jetzt zieht „The Room" ein. Die Gastronomenfamilie Moaiyeri („Turnhalle“, „Raven“, „Riverkasematten") will damit in Hamburgs größtem Hotel eine Kombination aus Bar und Club etablieren. Am Donnerstag ist die Eröffnung.

Das Abendblatt durfte schon vor der Eröffnung einen Blick in die neu gestalteten Räume werfen. Investitionen im hohen sechsstelligen Bereich sollen hier getätigt worden sein. Das Ergebnis: Der große Bartresen – den Rücken bildet ein beleuchteter Marmorblock – fällt sofort ins Auge. „Modern, chic, verbunden mit hanseatischem Understatement“, beschreibt Geschäftsführer Behrous Moaiyeri die Einrichtung.

Italienische Ledermöbel, dunkle Säulen, große Glasflächen und moderne Perserteppiche prägen den Barbereich: „Die Gäste sollen sich wohlfühlen, abschalten vom Alltag und in entspannter Atmosphäre feiern.“ Hinter Glas erwartet die Besucher ein Raucherraum mit Humidor. Sieben Tage pro Woche, jeweils ab 12 Uhr mit kleiner Speisekarte, soll „The Room“ geöffnet haben. Champagner in der Sechs-Liter-Flasche steht ebenso auf der Karte, wie internationale Spirituosen. Auch der berühmte Mai Tai, für den das Trader Vic’s über Jahrzehnte neben seiner Südseeatmosphäre und den exotischen Sammlerstücken bekannt war, darf nicht fehlen: „Mit dem Trader Vic’s hat The Room gar nichts mehr zu tun. Unsere Partner präsentieren hier ein modernes Konzept, das unsere Hausgäste genauso wie die Hamburger anziehen wird“, sagte Radisson Blu-Direktor Oliver Staas.

Nur am Donnerstag und Sonnabend hat der Club geöffnet. Neben der Tanzfläche mit großer LED-Wand gibt es eine Lounge mit Kamin, außerdem einen VIP-Bereich.

Überschattet wird die Eröffnung, von Berichten über Mietstreitigkeiten der Moaiyeris in anderen Objekten. Zum Beispiel in den Riverkasematten am Hafen, die dem Immobilienunternehmer Klausmartin Kretschmer gehören. Sein Rechtsanwalt Andreas Nieschke kündigte an: „Wir haben in den letzten Monaten sechs fristlose Kündigungen wegen Zahlungsrückständen und erheblicher Vertragspflichtverletzungen ausgesprochen, eine Räumungsklage wird gerade vorbereitet.“

Die Miete sei von den Moaiyeris völlig ungerechtfertigt, um bis zu 90 Prozent gekürzt worden, so Nieschke. Moaiyeri sieht sich im Recht: „Wir haben die Miete im angemessenen Rahmen gekürzt, da wir seit Jahren sämtliche Instandhaltungs- und Gebäudekosten für den Eigentümer übernehmen. Dadurch sind uns bereits Kosten im sechsstelligen Bereich entstanden.“