Hamburg. Die Hamburger Polizei hat einen Beamten aus den eigenen Reihen festgenommen: Der 35-jährige Kriminalpolizist wird verdächtigt, einer international agierenden Drogenbande dabei geholfen zu haben, mehrere große Kokainlieferungen über den Hafen nach Deutschland einzuführen. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat bereits Anklage wegen Beihilfe zum Handeltreiben und Einführen von nicht geringen Mengen Kokain in vier Fällen erhoben. Neben dem Polizisten sind drei weitere Männer angeklagt. Die Haupttäter werden aber immer noch gesucht.

Der gebürtige Hamburger war nach mehrmonatigen Ermittlungen des Bundeskriminalamtes (BKA) festgenommen worden. Er sitzt in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft verdächtigt den Polizisten, bei vier Drogenlieferungen per Schiff aus Bolivien und Ecuador zwischen August 2009 und November vergangenen Jahres bei der Abwicklung des Drogengeschäfts geholfen zu haben – zum Beispiel beim Abtransport und Verteilen des Kokains. Insgesamt sollen mit den vier Lieferungen mehr als 330 Kilogramm Kokain nach Hamburg gebracht worden sein.

Der Kriminaloberkommissar, der zuletzt an einer Hamburger Polizeiwache eingesetzt war, ist schon länger wegen anderer Drogendelikte vom Dienst suspendiert. Seinen Beamtenstatus hat er allerdings noch nicht verloren. Ein entsprechendes Disziplinarverfahren läuft seit 2007, bislang ohne Ergebnis.