Die Hamburger Band Denmantau will in Amerika erfolgreich werden. Der Start ist vielversprechend. Endlosen Straßenkonzerte in Deutschland, Belgien, Italien und Frankreich waren vorausgegangen.

Hamburg. Im Frühjahr 2012 machten sich fünf Jungs aus Wilhelmsburg auf den Weg nach Amerika. Ohne Plan, ohne Bleibe – aber mit dem Traum, eines Tages von der Musik leben zu können. Drei Monate lang waren Julian Schonscheck, Stefan Pomplun, Jonas Gerigk, Milan Carl und Paul Weber mit ihrer Band Denmantau auf den Straßen von Los Angeles unterwegs, spielten fast täglich am Venice Beach.

„Das Spielen auf der Straße ist eine harte Schule, man bekommt eine direkte Reaktion vom Publikum. Für uns war es jedoch die beste Möglichkeit, Erfahrung zu sammeln“, sagt Sänger Paul. Bereits zwei Jahre zuvor konnten Teile der Band bei einem neunmonatigen Auslandsaufenthalt in Australien und Neuseeland das Straßenmusiker-Leben kennenlernen. Da Erdbeerpflücken keine Option war, kauften sich Julian, Jonas und Paul vor Ort kurzerhand Instrumente: „Wir haben angefangen zu spielen und sehr schnell gemerkt, dass sich damit Geld verdienen lässt“, verrät Gitarrist Julian. Die CDs brannten sie jede Woche in einem Internet-Café. Fast 800 Stück konnten die drei Musiker während ihres Aufenthalts verkaufen. Zu Hause angekommen, gründeten sie mit Schlagzeuger Milan und Bassist Stefan die Band Denmantau – der Name ist ein Hinweis auf ihre Heimatstadt.

Nach endlosen Straßenkonzerten in Deutschland, Belgien, Italien und Frankreich, entschieden sich die Hamburger für den nächsten Schritt: „Wir wollten eine international erfolgreiche Band werden. Und da schien es nur logisch, nach Los Angeles zu gehen, denn hier sitzt ein Großteil der Musikbranche“, sagt Bassist Stefan.

Der Mix aus Rock, Pop, Mariachi-Klängen und deutschem Akzent kommt auch bei den Amerikanern gut an. Bis zu 150 Zuhörer hat die Band pro Auftritt. Doch nach drei Monaten war das Visum abgelaufen. Doch im Flugzeug war für Denmantau bereits klar: „Wir kommen wieder.“ Und so ging es mit einem zweiten Visum bereits im November 2012 zurück nach Amerika. Dieses Mal gestaltete sich der Aufenthalt etwas komfortabler: Sie übernachteten fast drei Monate bei einer Band, die sie bereits bei ihrem ersten Aufenthalt kennengelernt hatten. Und dann kam die Sache ins Rollen: „Eines Tages trafen wir einen Typen aus der Musikbranche, der eine neue Band suchte. Fast zeitgleich trat der Fernsehsender ABC mit der Anfrage an uns heran, eine Serie über uns drehen zu dürfen. Es war also einiges los“, sagt der 23-jährige Paul.

In wenigen Tagen, im Oktober, soll das neue Visum ausgestellt sein, dann geht es zurück nach Amerika, in die neue Heimat der Hamburger. Eine erste Kalifornien-Tour ist bereits in Planung. „Weiteres wird sich hoffentlich ergeben“, sagen die Musiker.