Senatsbericht: Zahl der Gewalttaten im vergangenen Jahr drastisch angestiegen

Hamburg. Insgesamt wurden 1103 Vorfälle gemeldet: Die Gewalt an den Hamburger Schulen nimmt deutlich zu. Im Schuljahr 2012/13 stieg die Zahl der Gewalttaten um insgesamt 13,4 Prozent. Im Bezirk Nord gab es sogar fast eine Verdoppelung der Vorfälle. Diese Zahlen hat der Senat jetzt auf Anfrage der CDU veröffentlicht. Von der Gewalt betroffen sind auch schon die Jüngsten: Fast die Hälfte der Taten ereigneten sich an Grundschulen.

Auf den Schulhöfen und in den Klassenzimmern wird vor allem häufiger beleidigt und getreten, werden Mitschüler bedroht, beraubt und verletzt. Doch es kommt auch zu sehr viel schwerwiegenderen Delikten: So wurde im Bezirk Nord sogar eine „Straftat gegen das Leben“ – ein angedrohter Amoklauf – gemeldet. Zudem kam es an den Schulen zu 35 Sexualdelikten – allein elf davon im Bezirk Mitte.

„Erschütternd“ nennt das der familienpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Christoph de Vries. „Die Gewaltvorfälle haben eine Qualität erreicht, die Anlass zur Sorge geben muss.“ Schulsenator Ties Rabe (SPD) sagte dagegen, die Zahlen seien kein Zeichen für mehr Gewalt – es werde vielmehr „heute wesentlich genauer hingeguckt als früher“. Seit 2009 müssen die Schulen Gewaltdelikte melden.