Sorgen im Hafen: Reederei Maersk schickt Riesenfrachter verstärkt direkt in die Ostsee

Bremerhaven. Das größte Containerschiff der Welt hat am Sonntag auf seiner Jungfernfahrt in Bremerhaven festgemacht. Die 398 Meter lange und 58 Meter breite „Maersk McKinney Møller“ der dänischen Reederei Maersk hat Platz für fast 18.300 Standardcontainer (TEU). Es ist für die weltgrößte Containerreederei der erste Frachter aus der Triple-E-Baureihe, dem 19 weitere folgen sollen.

In Hamburg ist das Schiff erst einmal nicht zu bewundern. Seit Ende der 1990er-Jahre läuft Maersk mit seinen Flaggschiffen den Hafen in der Hansestadt nicht mehr an. Zudem setzt die Reederei vermehrt darauf, mit ihren Großschiffen um die Nordspitze Jütlands herum direkt in die Ostsee zu fahren, um ihre Ladung im Hafen von Danzig (Polen) zu löschen. Hamburg läuft damit Gefahr, seine Bedeutung als Verteilzentrum für den Ostseeverkehr zu verlieren. Der Deutschland-Chef von Maersk, Jens-Ole Krenzien, plädiert für eine Vertiefung von Unterelbe und Außenweser: „Wir planen die Belegung unserer Liniendienste immer nach dem Gesichtspunkt, welche Häfen logistisch und unter Kostengesichtspunkten optimal erreicht werden können. Das Gesamtpaket muss stimmen. Insofern würde die Erweiterung der Fahrrinnen den Reedereien natürlich deutlich mehr Flexibilität verschaffen.“