Hamburg. Die Nachfrage nach Schulbegleitern, die behinderte Kinder und solche mit erhöhtem Förderbedarf im Schulalltag unterstützen, hat überraschend stark zugenommen. Hatte die Schulbehörde 2011 erst 123 Anträge für sogenannte Eingliederungshilfen bewilligt, so waren es in diesem Jahr bisher bereits 488 – und mehr als 400 Anträge warten immer noch auf eine Entscheidung. Zugleich haben sich die Ausgaben für diese Helfer, die beispielsweise schwerbehinderte Schüler füttern oder zur Toilette begleiten, von einer Million Euro im Jahr 2009 auf 3,5 Millionen Euro in diesem Jahr erhöht.

Die Schulbehörde kann sich bislang nicht erklären, warum sich die Zahl der Anträge für die Eingliederungshilfe innerhalb von zwei Jahren nahezu verachtfacht hat. „Dieser Anstieg an Anträgen ist nicht nachvollziehbar, weil sich die Zahl der betroffenen Kinder kaum verändert hat“, sagt Schulsenator Ties Rabe (SPD). Mutmaßungen, wonach die Schulen auf diese Weise leicht an mehr Personal kommen, wollte er nicht kommentieren. Um der Antragsflut Herr zu werden, hat die Behörde das Personal für die Bearbeitung der Bescheide bereits um drei Mitarbeiter aufgestockt. Geplant ist zudem, das zuständige Referat auszubauen.

Wie in allen anderen Bundesländern auch sollen Kinder mit und ohne Behinderungen dieselben Schulen besuchen. Hintergrund ist eine Konvention der Vereinten Nationen.