Zum Wintersemester könnten mehr als 1000 leistungsstarke Studenten gefördert werden. Doch die für die Vergabe von Stipendien erforderlichen Vorarbeiten sind noch nicht abgeschlossen.

Hamburg. Die Hansestadt ist Schlusslicht bei der Vergabe von Deutschlandstipendien. Während sich bundesweit mehr als zwei Drittel aller Hochschulen an dem Programm beteiligen und viele von ihnen ihr Kontingent voll ausschöpfen, haben Hamburger Hochschulen im vergangenen Jahr laut Senat nur 35 von 764 möglichen Stipendien vergeben. Da die maximale Förderquote seit August erhöht wurde, könnten zum Wintersemester sogar mehr als 1000 leistungsstarke Studenten gefördert werden. Doch die für die Vergabe von Stipendien erforderlichen Vorarbeiten sind noch nicht abgeschlossen, wie der Senat auf Anfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordneten Thilo Kleibauer mitteilt. Ein Konzept für die nachhaltige Einwerbung von privaten Fördermitteln sei in Vorbereitung. „Drei Jahre nach dem Start des Programms sollten sich nun endlich auch die großen Hamburger Hochschulen am Deutschlandstipendium beteiligen und nicht weiter Bundesmittel in Millionenhöhe verfallen lassen“, sagt Kleibauer.

Seit dem Sommersemester 2011 können alle Hochschulen Deutschlandstipendien vergeben. Das Programm wurde von der Bundesregierung gestartet. Die Stipendiaten erhalten für die Dauer von mindestens zwei Semestern eine Förderung von 300 Euro. Diese wird je zur Hälfte aus Bundesmitteln und von privaten Geldgebern finanziert, die die Hochschulen werben müssen. Daran stoßen sich viele Hochschulen, weil der bürokratische Aufwand vergleichsweise hoch sei. Das Studierendenwerk sei grundsätzlich bereit, die finanztechnische Abwicklung für die Universität Hamburg, die TU Harburg und die Hochschule für Angewandte Wissenschaft (HAW) zu übernehmen, heißt es nun in der Senatsantwort. Die Details der Kooperationsvereinbarung sollen von September an abgestimmt werden.