Hafencity. Rauch wabert durch den nagelneuen U-Bahnhof HafenCity Universität. Vor dem Zugang fahren Feuerwehrfahrzeuge mit Blaulicht vor. Männer mit Atemschutzgeräten springen aus den Fahrzeugen und hasten die lange Treppe hinunter, sie tauchen ein in den Rauch. Was am Donnerstag bei brütender Hitze nachgestellt wurde, ist der Albtraum jedes Feuerwehrmanns: ein Tunnelbrand. Der bedeutet: dichter, dunkler Rauch, große Hitze und ein Wettlauf gegen die Zeit, bei dem es um Menschenleben geht. „Bei einem Brand in einem Tunnel geht vom Rauch die größte Gefahr aus“, sagt Frese. Er nimmt den Menschen die Luft, raubt ihnen die Orientierung, pumpt sie mit Giftstoffen voll.

„Im Ernstfall würde die Bahn den nächsten Bahnhof anfahren“, sagt Hochbahnsprecher Christoph Kreienbaum. Zwar gebe es auch auf freier Strecke alle 600 Meter Notausstiege. Doch in einem Bahnhof sind die Chancen am größten, sich ins Freie zu retten.

Trainiert wurde am Donnerstag ein dreistufiges System für ein möglichst schnelles Eingreifen. Dabei gehen die eintreffenden Einsatzkräfte mit den normalen Atemschutzgeräten in den unterirdischen Bahnhof. Feuerwehrmänner mit den Langzeitatmern lösen sie ab. Die Einsatzkräfte mit den Regenerationsgeräten stehen als Eingreifreserve bereit, um die Kollegen abzusichern. Im Ernstfall würde die Feuerwehr mit mindestens vier Zügen der Berufsfeuerwehr und 70 Mann anrücken. „Bei der Übung hatten wir 35 Mann vor Ort“, sagt Frese. „Man hat nur sehr selten die Gelegenheit so ein Szenario so realistisch zu üben.“