Wer mit seiner Frau zur Silberhochzeit in eine indianische Schwitzhütte – eine Art urtümliche Sauna – ins Wendland fährt, ist ziemlich unkonventionell. Und er muss nach 25 Jahren noch sehr verliebt sein. Karsten Grote ist das alles. Das schließt eine gewisse Bodenständigkeit aber nicht aus.

Sein Geld verdient der Grafik-Designer mit Malkursen für Kinder und Erwachsene in Volksdorf. Momentan bringt er im Rahmen des Ferienpasses Kindern Maltechniken bei. Und diese sind beim grundentspannten Grote gut aufgehoben. Geduldig geht er auf die Kinder ein. In seinem Atelier hängen nicht nur die Werke der Nachwuchskünstler, sondern auch seine eigenen. Die deutschen Expressionisten, Picasso und der Bauhausstil haben es dem 58-Jährigen angetan. Er selbst malt eher abstrakt und stellt für eine Ausstellung seiner Künstlergruppe gerade sein Bild „Himmel und Erde“ fertig.

Er hat viel zu tun und ist lange nicht mehr zur Schwitzhütte gefahren. „Dort werde ich geerdet“, sagt Grote, der ein Faible für das Spirituelle hat. In der heißen Hütte singt und betet er, vier bis sechs Stunden. Dort, sagt er, komme auch er an seine Grenzen.