Hamburg. In Hamburg herrscht ein erheblicher Mangel an Wohnungen, die für Familien mit einem geringen Einkommen erschwinglich sind. In weiten Teilen der Hansestadt finden mehr als 90 Prozent von ihnen keine bezahlbaren Angebote. Das belegt eine Studie der empirica AG im Auftrag der Bertelsmann Stiftung. Doch auch für Durchschnittsverdiener ist Hamburg mittlerweile viel zu teuer.

Laut Studie ist Wohnraum in Hamburg gerade mal für elf Prozent der Normalverdiener finanzierbar. Das entspricht einem Drittel (35) des Durchschnittswertes anderer deutscher Großstädte.

Familien mit einem geringen bzw. mittleren Einkommen sind daher immer öfter gezwungen, außerhalb des Stadtzentrums zu wohnen. Dabei müssen zum Teil lange Fahrten in Kauf genommen werden. Die durchschnittliche Entfernung zwischen Wohnort und Zentrum liegt im Raum Hamburg bei 27 Kilometern. Zum Vergleich: Bundesweit sind es im Durchschnitt acht Kilometer.

Die hohen Mietkosten lassen einkommensschwache Familien in norddeutschen Großstädten häufig unter Hartz-IV-Niveau rutschen. In Hamburg, Kiel, Flensburg und Lübeck bleibt vielen nach Abzug der Miete im Schnitt weniger Geld übrig als der Hartz-IV-Regelsatz von 1169 Euro im Monat. Berechnet wurde dies für eine Familie mit zwei Kindern unter 14 Jahren und weniger als 60 Prozent des regionalen Durchschnittseinkommens.