Stadt sucht Investoren für Areal zwischen Schulterblatt und Max-Brauer-Allee. Ursprünglich war ein Mix aus studentischem Wohnen, Flächen für Existenzgründer, Musikclubs und weiteren kulturellen und sozialen Angeboten geplant.

Hamburg. „Eigentlich sind wir nur zwei Jungs mit einer geilen Idee“, sagt der junge Mann in Jeans und T-Shirt. Die zwei Jungs, das sind John Schierhorn, 36, Betreiber des „Waagenbau“ und des „Central Park“ und sein Mitstreiter, der Architekt Leon Roloff, 28. Die „geile Idee“ ist ihr Konzept für die Nutzung der sogenannten „Brammerfläche“, dem Areal zwischen Schulterblatt und Max-Brauer-Allee: Sie planen dort einen Mix aus studentischem Wohnen, Flächen für Existenzgründer, Musikclubs und weitere kulturelle und soziale Angebote. Doch damit werden sie, wie es aussieht, nicht durchkommen.

Dabei sah anfangs alles danach aus. Spätestens, nachdem sich die Bezirksversammlung Altona geschlossen hinter ihr Konzept gestellt hatte. Einstimmig forderte sie, dass die Finanzbehörde das Grundstück per Anhandgabe an die beiden abgeben möge. Anhandgabe bedeutet, dass ein exklusives Planungsverhandlungsrecht mit der Finanzbehörde besteht. Doch dafür gab es jetzt unerwartet eine Absage. Begründung: Für eine direkte Vergabe wäre ein Alleinstellungsmerkmal des Konzeptes notwendig. „Das können wir trotz Ihrer umfangreichen Ausführungen nicht sehen“, heißt es in einem Schreiben des zur Finanzbehörde gehörenden Landesbetriebs Immobilienmanagement und Grundvermögen (LIG).

Stattdessen soll das Grundstück nun öffentlich ausgeschrieben werden. „Der Kaufpreis fließt zu 30 Prozent in die Verhandlungen mit ein“, so Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde. Für John Schierhorn und Leon Roloff eine Niederlage: „Ohne Anhandgabe keine Planungssicherheit, und ohne Sicherheit keine Investoren“, sagt Schierhorn. „Bei einer öffentlichen Ausschreibung können wir finanziell wohl kaum mithalten.“

In diesen Tagen wollen sie sich erneut an die Behörde wenden, und versuchen, die Ausschreibung doch noch abzuwenden. Sollte sie damit keinen Erfolg haben, werden sie regulär teilnehmen. Die Ausschreibung soll noch im Juli veröffentlicht werden.