2014 tritt Verordnung zur fachgerechten Entsorgung in Kraft. Hamburger Firma Take-e-way hilft Herstellern bei Wiederverwertung. Kostenaufwand würde von den Fotovoltaikfirmen bislang völlig unterschätzt.

Hamburg. Auf die deutsche Solarbranche kommt eine große Herausforderung zu. Denn ab dem Jahr 2014 müssen Solarzellen erstmals von den Herstellern zurückgenommen und dem Recycling zugeführt werden. „Dann sind Hersteller, Importeure und Vertreiber von Fotovoltaik-Modulen rechtlich verpflichtet, diese kostenfrei zu recyceln“, sagt Jochen Stepp, Geschäftsführer von der Hamburger Firma Take-e-way.

Künftig müssen Hersteller und Händler von Modulen sogar schon vor dem Verkauf sicherstellen, dass die Teile später recycelt werden. „In der Branche herrscht noch viel Unsicherheit darüber, was auf sie zukommt“, so Stepp. Die Bürokratie und der Kostenaufwand würden von den Fotovoltaikfirmen bislang völlig unterschätzt. Vor allem kleine Handwerksbetriebe und auch große Importeure könnten den bürokratischen Aufwand, der auf sie zukommt, möglicherweise nicht bewältigen. In dieser Tatsache sieht Take-e-way seine Chance.

Das Unternehmen, das zur Hamburger Buhck-Gruppe gehört, erledigt bereits seit Jahren für Firmen sämtliche Formalitäten im Zusammenhang mit dem Recycling von Elektroschrott wie Fernseher, Handys oder Radios. Das hört sich einfach an, aber durch viele neue Verordnungen ist in diesem Bereich ein Behördendschungel entstanden, in dem sich fast nur noch Profis zurechtfinden. Take-e-way hat bundesweit 2750 Kunden, die sich auf die Dienstleistung des Unternehmens aus Billbrook verlassen. Dazu gehören vor allem Kleinbetriebe und Mittelständler, aber auch große Importeure von Waschmaschinen, Fernsehern und anderen Geräten.

Mit seinem Service setzt das Unternehmen, das 25 Mitarbeiter beschäftigt, 3,8 Millionen Euro um. „Wir bieten unseren Großkunden auch an, dass wir ihren Elektroschrott verkaufen und ihnen den Verkaufserlös überweisen.“ Das Recycling übernehmen Partnerfirmen von Take-e-way. Die Firma behält eine Provision für die Dienstleistung ein.

Elektroschrott ist ein kostbares Gut, besonders in Zeiten, in denen die Rohstoffpreise steigen. Auch die Verwertung von Solarzellen dürfte sich lohnen, weil sie unter anderem Metalle und Kupfer enthalten.

Hausbesitzer sollten ihre alten Anlagen aber nicht selbst vom Dach abmontieren. Denn eine Fotovoltaikanlage steht permanent unter Spannung – und das mit bis zu 1000 Volt. Wer damit etwa beim Abmontieren in Berührung kommt, kann an einem elektrischen Schlag sterben. „Diese Arbeit müssen erfahrene Handwerker erledigen“, so Stepp. Der Manager ist bereits seit 1997 im Recycling-Geschäft. Er war unter anderem Mitbegründer der Entsorgungsgemeinschaft des Hamburger Einzelhandels: „Ich war schon immer ein Müllmann.“